Es drohe erneut ein Szenario wie im Winter 2018, warnt Elia-Geschäftsführer Chris Peeters. Damals habe man wirklich alle Register ziehen müssen, um die Stromversorgung aufrechtzuerhalten, weil sechs der sieben Kernzentralen außer Betrieb gewesen seien. Wenn in den Wintern 2025-2026 und 2026-2027 keine Kernkraftwerke betriebsbereit seien, könne sich das wiederholen.
Es gebe zwar theoretisch noch andere Optionen, um die Stromversorgung aufrechtzuerhalten, so Peeters, aber die seien schwieriger, teurer und vor allem laufe die Zeit davon, um auf sie zurückzugreifen. So sei es etwa bereits zu spät für den Bau zusätzlicher Gaszentralen bis Ende 2025, dazu hätte eine Entscheidung bis spätestens vor den Osterferien fallen müssen. Da dies nicht geschehen sei, gehe er davon aus, dass die Regierung auf einen Deal mit Engie über die Verlängerung des Betriebs der beiden jüngsten Atomreaktoren setze.
Eine mögliche Notfall-Maßnahme, um Stromausfälle zu verhindern, sei noch die Wiederinbetriebnahme von zwei alten Gaszentralen von Engie in Vilvoorde und in Rodenhuize bei Gent.
Boris Schmidt