Alles beginnt kurz nach Schulschluss in Zaventem, östlich von Brüssel. Im Stadtzentrum geraten zwei Gruppen von Jugendlichen aneinander. Irgendwann verlagert sich die Prügelei zum örtlichen Bahnhof. Nur zur Verdeutlichung: Es handelt sich um die Haltestelle der Gemeinde Zaventem, nicht um den Bahnhof des Brüssels Airport.
Jedenfalls geht die Schlägerei dort weiter, bis zwei der Streithähne auf die Gleise geraten. Genau in dem Moment braust ein durchfahrender Zug vorbei: Der deutsche ICE, der von Köln kommend nach Brüssel unterwegs ist. Beide Jugendliche werden von dem Hochgeschwindigkeitszug erfasst, einer ist auf der Stelle tot, der andere wird lebensgefährlich verletzt.
Das Todesopfer ist noch nicht identifiziert. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich vermutlich um einen 23-jährigen Mann aus der Brüsseler Gemeinde Etterbeek. Eine Autopsie am Montag soll letzte Klarheit schaffen. Das zweite, schwer verletzte Opfer, ist ein 16-jähriger Jugendlicher aus Brüssel. Er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.
Die Polizei und die Staatsanwaltschaft Halle-Vilvoorde leiteten eine Untersuchung ein. Vor allem gilt es zu klären, warum die beiden Jugendlichen auf die Gleise gerieten, ob sie nicht zum Beispiel gestoßen wurden.
Das Unglück sorgte für erhebliche Behinderungen im Zugverkehr. Die Sperrung der Unfallstelle sorgte dafür, dass erstmal kein Zug mehr auf dem wichtigen Abschnitt Brüssel-Löwen verkehren konnte. Ersten gegen 23:00 Uhr konnten alle vier Gleise wieder freigegeben werden.
belga/vrt/jp/rop