Die neuen Enthüllungen betten sich in eine ganze Reihe von Negativschlagzeilen über Bpost ein. Nach illegalen Preisabsprachen bei der Vertragsvergabe für die Zeitungszustellung hatte der Betrieb erst vergangene Woche drei weitere mögliche Fälle von Preismanipulationen bei Dienstleistungen für staatliche Behörden einräumen müssen.
Die zwei Bpost-Experten, um die es jetzt geht, sollen auf Verlangen von Ministerin De Sutter für die Arbeit in ihrem Kabinett abgestellt worden sein. Das berichten am Mittwoch die Zeitungen L'Echo und De Tijd.
Dort sollen sie für die täglichen Kontakte und Verhandlungen zwischen dem Kabinett und Bpost verantwortlich gewesen sein. Während dieser Zeit sollen sie aber weiter auf den Gehaltslisten von Bpost gestanden haben, wodurch möglicherweise Interessenkonflikte entstanden sein könnten. Wie die Zeitungen schreiben, soll es sogar das Kabinett selbst gewesen sein, das verlangt habe, dass die Experten weiter von Bpost bezahlt würden. Eine zumindest höchst ungewöhnliche Praxis, wie De Tijd hervorhebt.
Das Kabinett De Sutter hat den Sachverhalt gegenüber den Zeitungen bestätigt, aber Interessenkonflikte bestritten. Das Kabinett habe aber angekündigt, dass die Experten ab Juni nicht mehr von Bpost bezahlt werden sollen.
Boris Schmidt