Schon wieder müssen die Bpost-Verantwortlichen das Büßergewand überstreifen. Nach dem peinlichen Skandal vor zwei Wochen um die Preisabsprachen bei der Zeitungszustellung hat das Staatsunternehmen jetzt gleich drei weitere "Hochrisiko-Akten" am Hals, wie es eine Sprecherin formulierte.
In allen drei Fällen geht es um Dienstleistungen, die Bpost für den Föderalstaat übernommen hat. Zunächst die Verwaltung einiger staatlicher Konten, hier war die Post sozusagen der Bankier des Staates. Die zweite Akte betrifft die Zustellung der Autokennzeichen im ganzen Land. Und dann hat Bpost noch die Geldbußen ausländischer Verkehrssünder eingetrieben.
In den drei Fällen steht der Verdacht im Raum, dass der Staat für die jeweilige Dienstleistung mehr bezahlt hat, als er musste. Geld, das man zurückfordern werde, sollten sich die Mutmaßungen bewahrheiten, machte bereits die zuständige Ministerin Petra De Sutter klar.
Die möglichen finanziellen Folgen für das Unternehmen seien zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht zu beziffern, sagte eine Bpost-Sprecherin. In jedem Fall werde man die fraglichen Akten eingehend und ohne Tabus untersuchen.
vrt/jp/vk