Die personalisierten Nummernschilder sind eine echte Erfolgsgeschichte. Seit 2014 sind sie erlaubt - und inzwischen sind mehr als 42.000 Autos mit solchen Kennzeichen in Belgien angemeldet. Erlaubt ist fast alles, was gefällt. Aber eben nur fast. Und weil es immer wieder zu Pannen kommt bei der Vergabe der personalisierten Nummernschilder, hat Minister Gilkinet jetzt die Zulassungsstelle aufgefordert, bitte genauer hinzusehen. Darüber berichtet am Montag die Zeitung La Meuse.
Grundsätzlich kann sich zwar jeder das aufs Nummernschild pressen lassen, was er will. Aber natürlich hat auch diese Freiheit ihre Grenzen. Das heißt, es gibt eine Art schwarze Liste, auf der stehen Namen, Kürzel, Kombinationen von Buchstaben und Zahlen, die nicht erlaubt sind.
Zum Beispiel hat die Polizei laut La Meuse im Herbst einen Autofahrer kontaktiert, auf dessen Kennzeichen HH88 stand. Diese Kombination wird interpretiert als Heil Hitler - was nicht geht. Der Fahrzeughalter musste das Kennzeichen ändern. Der wird sich nicht zuletzt auch geärgert haben, weil er 1.000 Euro dafür gezahlt hat.
Alles, was als Verherrlichung des Dritten Reichs verstanden werden könnte, ist nicht erlaubt. Genauso Schimpfwörter allgemein sowie beleidigende oder rassistische im besonderen. Offenbar rutscht da aber immer mal wieder was durch, daher der Appell des Ministers.
Oft ist es tatsächlich eine Frage des guten Geschmacks. So gibt es einen Mercedes mit dem amtlichen Kennzeichen Covid-19. Einem schwarzen Hummer, ein breiter Geländewagen, wurde das Schild Weapon (engl. für Waffe) vergeben. Ist das witzig oder geschmacklos? Es besteht die Möglichkeit, sich bei den Behörden über solche Kennzeichen zu beschweren, aber dass man damit etwas erreicht, ist nicht sicher - auch wenn die schwarze Liste der verbotenen Nummernschilder laufend aktualisiert und erweitert wird.
meuse/jp