Wie De Tijd und L'Echo weiter berichten, sollen der ehemalige Bpost-Geschäftsführer Dirk Tirez und zwei Ex-Direktoren über die illegalen Praktiken nicht nur im Bilde gewesen sein, sondern auch aktiv daran mitgewirkt haben. Alle drei hatten ihren Hut nehmen müssen, als im vergangenen Jahr eine interne Untersuchung erste entsprechende Verdachtsmomente ergeben hatte.
Laut dem internen Bpost-Audit hätten alle drei an Treffen mit dem eigentlich konkurrierenden Zeitungsverteiler PPP und den beiden Zeitungsherausgebern teilgenommen. Dabei seien illegale Deals gemacht worden, die den Markt aufteilten und so die Vertragsvergabe manipulierten.
Des Weiteren sei der Untersuchung dieser Praktiken auch aktiv Schaden zugefügt worden durch die Verbreitung irreführender Informationen und die Fälschung von Dokumenten. Damit seien nicht nur interne Regeln von Bpost verletzt worden, sondern möglicherweise auch geltende Gesetze, so der Abschlussbericht des Audits. Anders gesagt: Das Verhalten der Bpost-Spitze könnte strafrechtliche Folgen haben.
Weder die Ex-Bpost-Leiter noch die Medienhäuser DPG Media und Mediahuis haben auf den neuen Bericht reagieren wollen, die Geschäftsführerin von PPP hat offiziell Kontakte mit Bpost über die Vertragsvergaben dementiert.
Boris Schmidt