Bei einem festen Tarif bleibt der Preis, den Kunden für Energie zahlen, während der gesamten Vertragslaufzeit gleich. Der Kunde weiß dann sicher, wie viel Strom oder Gas jeden Monat kosten, der Preis pro Kilowattstunde ändert sich nicht. Bei einem variablen Tarif dagegen folgt der Preis den Schwankungen auf dem Großhandelsmarkt, und das bedeutet, dass der Preis steigen oder sinken kann.
Die Energieanbieter hatten ihre festen Verträge aus dem Programm genommen, weil es ihnen zu riskant war. Die Preisschwankungen waren vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zu stark. Der Preis, den die Unternehmen selbst für Gas und Strom zahlen mussten, stand nicht mehr im Verhältnis zu dem Preis, den sie von ihren Kunden bekamen. Einige Anbieter mussten sogar Konkurs anmelden.
Große Unterschiede
Inzwischen hat sich die Lage an den internationalen Energiebörsen etwas beruhigt. Deshalb machen einige Energieanbieter die Kehrtwende und bieten wieder feste Verträge an, zum Beispiel Luminus und Engie. Die Verbraucherorganisation Test Achats findet das gut, weil es das Angebot für die Kunden erweitert. Aber Test Achats warnt auch, dass die Unterschiede zwischen den derzeit angebotenen festen Verträgen und den variablen Tarifen aktuell noch groß sind.
Die Zeitung "Het Laatste Nieuws" hat die Unterschiede ausgerechnet am Beispiel einer Durchschnittsfamilie in Antwerpen. Die würde pro Jahr jeweils rund 200 Euro an Kosten für Gas und Strom weniger zahlen, wenn sie bei einem variablen Tarif bliebe. Insgesamt sind bei der Simulation die günstigsten Festtarife aktuell immer noch rund 450 Euro teurer als die variablen.
Das liegt zum Teil daran, dass die Energieanbieter eine Risikoprämie für die Preisgarantie einkalkulieren, die sie anbieten. Zum anderen ist die Konkurrenz unter den Anbietern fester Tarife noch sehr klein. Es gibt neben Luminus und Engie nur noch einen anderen Anbieter: Mega. Test Achats setzt sich deshalb für mehr Wettbewerb ein.
Man kann den Vertrag wechseln, wenn ein fester Vertrag attraktiver wird. Das ist ein Glück, sagt Test Achats, dass wir in Belgien jeden Monat den Vertrag wechseln können und dass die Anbieter die Tarife für den gesamten Monat zu Beginn eines jeden Monats festlegen müssen. Als Verbraucher können wir abwarten, ob die Strom- und Gaspreise wieder stark ansteigen und gegebenenfalls zu einem festen Vertrag mit den Tarifen für diesen Monat wechseln.
hln/jp