Die Reaktorblöcke Doel 4 und Tihange 3 sollen eigentlich spätestens im Winter 2026-27 dabei helfen, Stromengpässe zu vermeiden. Die Föderalregierung verhandelt im Moment mit dem französischen Energiekonzern Engie über die Laufzeitverlängerung der beiden Reaktorblöcke. Man hatte sich eine Frist gesetzt: Eigentlich sollte am 15. März ein Abkommen vorliegen.
In den Gesprächen geht es aber nicht nur um die beiden Meiler, sondern um die energiepolitische Zukunft insgesamt. Auf Drängen von Engie wird nämlich auch über die Kosten des Rückbaus der Atomanlagen und die Endlagerung des radioaktiven Mülls verhandelt. Hier geht es um einen zweistelligen Milliardenbetrag.
Eigentlich muss der Betreiber diese Kosten übernehmen, nur will Engie jetzt schon die genaue Summe festlegen. Da gehen allerdings die Vorstellungen weit auseinander: Engie geht von 20 Milliarden aus, laut Föderalregierung werden die Kosten "wesentlich höher" liegen.
Resultat jedenfalls: Am 15. März lag kein neues Abkommen vor. Und wohl nicht zufällig genau zu diesem Zeitpunkt hat Engie gegenüber der föderalen Energieministerin Tinne Van der Straeten erklärt, dass man noch keine neuen Brennstäbe für die Reaktorblöcke Doel 4 und Tihange 3 bestellt habe. Damit wird fraglich, ob die beiden Meiler im "Problemwinter" 2026-27 zur Verfügung stehen können.
Roger Pint