Die meisten Verkehrsteilnehmer in Belgien halten sich in einer 30er-Zone nicht an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit. Das haben Messungen des Verkehrssicherheitsinstituts Vias ergeben.
Acht von zehn Fahrern sind demnach in den 30er-Zonen zu schnell unterwegs. Konkret: In 78 Prozent der Fälle waren Autofahrer zu schnell unterwegs, 15 Prozent von ihnen fahren sogar schneller als 47 km/h. Verglichen mit früheren Messungen sind die Zahlen damit sogar rückläufig. Denn 2015 etwa waren noch 90 Prozent der Fahrer viel zu schnell in den 30er-Zonen unterwegs. In 50er-Zonen fährt in etwa jeder zweite Fahrer zu schnell, also 50 Prozent. Das wiederum ist ein Anstieg. Denn bei den Messungen von 2015 war es nur jeder Dritte.
Dazu kommen auch noch regionale Unterschiede. In Flandern fahren 42 Prozent der Fahrer zu schnell, in der Wallonie sind es 68 Prozent. Angemerkt werden muss aber, dass in vielen der überprüften Straßen und Wege beim vorherigen Messzeitpunkt noch 50 km/h zulässig waren, die Höchstgeschwindigkeit aber mittlerweile auf 30km/h abgesenkt wurde. Das erklärt laut Vias, weshalb die Fahrer auf diesen Wegen tendenziell schneller als 30 km/h unterwegs sind. Die frühere höhere Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h ist noch in ihren Gewohnheiten.
Einer von drei tödlichen Autounfällen passiert, weil Autofahrer zu schnell unterwegs sind. Vias betont vor diesem Hintergrund auch nochmal, dass ein Punktesystem hilfreich sein könnte, weil ein Fahrer, der direkt bestraft wird, seine Lektion besser gelernt und verstanden hat. Was auch helfen könnte, so ein Sprecher von Vias, wären Signalsysteme. Sprich: fährt ein Fahrer zu schnell, kommt ein akustisches Warnsignal und er müsste seine Fahrweise anpassen.
vrt/jp