Es war ein Heimspiel auf fremdem Platz: Der ostbelgische Abend in Brüssel mit Ministerpräsident Oliver Paasch, der Leiterin der Vertretung Ostbelgiens in Brüssel, Eva Johnen, Vertretern des GrenzEcho-Verlags und anderen fand in der hessischen Landesvertretung statt. Warum gerade Hessen erklärte niemand. Nur so viel: Es war nicht das erste Mal, dass die Hessen ihr Haus in Brüssel für eine ostbelgische Veranstaltung zur Verfügung stellten.
Ministerpräsident Paasch erinnerte daran in seinen Grußworten, die er "bewusst kurz halten wolle", da ja nicht er die Hauptattraktion des Abends sei. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, in bekannt humorvoller Art den staatsrechtlichen Aufbau Belgiens und den Platz Ostbelgiens darin zu erklären. Mehrmals löste das Lacher im Publikum aus, die Stimmung wurde locker. Paasch als perfektes Vorprogramm für den eigentlichen Act des Abends: das Notar-Ehepaar Christoph Weling und Elodie Lilien.
Die stellten im Anschluss an Paaschs Ausführungen ihr Buch "Immobilien in Belgien" vor - ähnlich wie vor Monaten in Eupen, jetzt aber eben in Brüssel. Warum in Brüssel? "Weil wir dazu eingeladen sind", sagte Weling spontan nach Ende seines Vortrags.
Nachgefragt, was seiner Meinung nach der Grund für diese Einladung gewesen sei, erklärte er: "Weil es sehr viele Deutschsprachige in Brüssel gebe. Deutschsprachige Belgier, aber auch deutsche Staatsbürger, die Immobilieneigentum in Belgien haben und die folglich diese Fragen interessieren. Die damit auch in einem Buch in deutscher Sprach zu Fragen nachschauen können wie: Welche Regeln sind anwendbar, wenn ich eine Immobilie kaufe? Welche steuerlichen Regeln gelten? Und auch die anderen Themen nachschlagen können, die das Buch behandelt. Also ganz einfach einen Ratgeber zu finden in deutscher Sprache für Deutsche, die in Brüssel wohnen."
Ob er den Eindruck habe, dass die Besucher des Abends zufrieden seien mit dem, was sie von den Notaren aus Eupen gehört hatten? "Ich hoffe es. Aufgrund der Fragen, die gestellt worden sind, glaube ich, dass es ganz gut gelaufen ist. Das Publikum hat gezeigt, dass dieser Wille, diese Informationen auf Deutsch zu erhalten, ganz massiv da ist. Wir waren auch erstaunt, wie viele Leute gekommen sind."
Tatsächlich waren die Stuhlreihen komplett besetzt an diesem Abend bei den Hessen, womit wahrscheinlich plus-minus 200 Besucher beim Ostbelgien-Abend waren. Und dass den Besuchern der Abend gefallen hatte, bestätigten sie selbst zwischen Wein, Bier und den kleinen Häppchen, die es im Anschluss an den Vortrag gab. Außerdem gaben viele Besucher an, durchaus auch etwas gelernt zu haben an diesem Abend.
Kay Wagner