Wissenschaft auf einem neuen Level: Sechs in- und ausländische Investoren haben deshalb gerade sogar zusätzliche zwölf Millionen Euro in das Unternehmen Paleo in Charleroi gepumpt. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass das Mammut die Grundlage für Fleischersatz in den Supermarktregalen werden kann.
Paleo wurde von Andy De Jong und dem ehemaligen Grünen-Politiker Hermes Sanctorum gegründet. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Proteine zu entwickeln, die Fleisch- und Fischersatzprodukten den nahezu gleichen Geschmack, Geruch und eine passende Textur verleihen.
Anhand eines Mammutzahns aus der Sammlung eines schwedischen Forschungszentrums haben Wissenschaftler gemeinsam mit den Mitarbeitern von Paleo den DNA-Code des Mammuts entschlüsselt. Dank dieses Codes konnte das Puzzle beginnen, das Mammutprotein wieder zusammenzusetzen. Ohne etwas vom Mammut zu verwenden - also perfekt vegetarisch - lassen sie die Eiweißproteine durch Hefe vermehren.
Perfekt geeignet
Eigentlich war es nur als interessantes Experiment gedacht. Aber es hat sich herausgestellt, dass dieses Mammutprotein einen starken Produktbiss hat. Und wenn es als Zutat in Fleischersatz verarbeitet wird, erweist sich das Protein (Myoglobin - der wissenschaftliche Begriff für eisenhaltiges Protein) als unglaublich stabil.
Was den Geschmack und das Aroma angeht, soll es besonders stark und intensiv sein. Außerdem sorgt es für die richtige Farbe. Die Lebensmittelindustrie müsste also keine Farbstoffe hinzufügen, um eine schöne rote Fleischfarbe zu erhalten.
Nächstes Jahr in den USA
Die Nachfrage nach Proben sei bereits riesig, heißt es. Aber die Kunst besteht nun darin, das Protein in großem Maßstab zu entwickeln. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Klar ist: Es handelt sich dabei nicht um kultiviertes Fleisch. Es soll etwas hergestellt werden, dass die Erzeuger vegetarischer Lebensmittel als Zutat sofort verwenden können.
Firmengründer Sanctorum hofft, dass sein Produkt bereits im nächsten Jahr in den USA erhältlich sein wird, anschließend in Asien. Europa wird aufgrund von strengeren und komplizierteren Vorschriften später folgen.
belga/nieuwsblad/kanalz/mz/km