Asylstaatssekretärin Nicole de Moor hat alle Parteien dazu aufgerufen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Unterbringung von Flüchtlingen zu verbessern.
Nach der chaotischen Räumung eines besetzten Hauses in Schaerbeek haben die mitregierenden Grünen scharfe Kritik an de Moor geäußert. Ein Teil der Asylsuchenden, die dort lebten, wurden inzwischen in einem Hotel in Sint-Pieters-Leeuw untergebracht.
Es müsse um mehr als um eine Erweiterung der Unterbringungskapazitäten, sagte de Moor im flämischen Rundfunk. Sie sprach unter anderem von verstärkten Bemühungen um die Rückführung von Menschen, die keinen Anspruch auf Asyl in Belgien haben.
Zurzeit blockierten etwa 1.000 Menschen Plätze in den Auffangzentren, obwohl sie längst wüssten, dass sie kein Bleiberecht hätten, sagte De Moor. Von den Grünen erwartet sie die Einsicht, dass sich dieses Problem nicht durch den Ausbau der Auffangzentren lösen lasse.
Dutzende Flüchtlinge kampieren vor Petit-Château
Erneut haben Dutzende Menschen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag vor dem Asylzentrum Petit-Château kampiert. Seit der Räumung des besetzten Hauses in Schaerbeek ist die Zahl wieder gestiegen. Anwohner versorgen die Menschen mit Zelten und Decken.
Laut der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" kommen die Menschen hauptsächlich aus Afghanistan und Burundi. Die Mehrheit von ihnen trägt ein blaues Armband, das belegt, dass sie bis zur Räumung in dem besetzen Haus in der Rue des Palais kampiert hatten.
Am Freitag befasst sich das Kernkabinett mit der Asylpolitik.
vrt/sh