Für die Öffentlichkeit kommt dieser Schritt überraschend. Doch aus Regierungskreisen ist zu hören, dass die Verlängerung der Laufzeit der drei AKW bereits im Dezember im Kernkabinett mehr oder weniger deutlich beschlossen worden war.
In einem ersten Schritt sollen jetzt Premierminister Alexander De Croo und Energieministerin Tinne Van der Straeten beim AKW-Betreiber Engie darum bitten darzulegen, wie die verlängerte Laufzeit der Meiler praktisch umzusetzen sei. Diese Pläne sollen dann der Atomaufsichtsbehörde vorgelegt werden. Schon Ende März will dann die Regierung entscheiden, ob die Laufzeit der drei Reaktoren tatsächlich um zwei Jahre verlängert werden soll.
In ersten Reaktionen zeigen sich vor allem die beiden Regierungsparteien MR und CD&V zufrieden mit der Entscheidung vom Freitag. Atomkraft bleibe die wichtigste Quelle, um die Energieversorgung des Landes zu garantieren, teilt MR Vize-Premier David Clarinval mit.
Klare Kritik kam bereits von Greenpeace. Statt weiter auf Atomenergie zu setzen, wäre es besser für Belgien, seine Anstrengungen beim Energiesparen und bei der Förderung von erneuerbaren Energien zu verstärken.
Kay Wagner