Medien berichten, dass dem Hauptverdächtigen im sogenannten Katargate-Korruptionsskandal für seine Kooperation eine relativ milde Strafe angeboten worden ist: Neben einer Beschlagnahmung der Schmiergelder in Höhe von mindestens einer Million Euro ist die Rede von einer Haftstrafe von fünf Jahren, vier davon zur Bewährung ausgesetzt, plus eine Geldbuße.
Panzeri habe sich in Anwesenheit seiner Anwälte verpflichtet, umfangreiche, aufschlussreiche, wahrheitsgetreue und vollständige Aussagen zu machen, schreibt die Staatsanwaltschaft in ihrem Pressekommuniqué. Das betreffe seine eigene Rolle in dem Korruptionsskandal im Europäischen Parlament und die der anderen beteiligten Parteien.
Panzeri verpflichte sich insbesondere, den Ermittlern Rede und Antwort zu stehen bezüglich der Art und Weise, wie die Bestechungen abgelaufen seien, bezüglich der finanziellen Vereinbarungen mit Drittstaaten, der verwendeten Finanzkonstrukte, der Nutznießer dieser Strukturen und versprochenen Vorteile sowie der Verwicklung von Personen, die den Ermittlern bereits bekannt sind oder noch bekannt werden. Panzeri stimme auch zu, die Namen der Personen zu nennen, deren Bestechung er zugebe.
Panzeri ist seit dem 10. Dezember letzten Jahres offiziell der aktiven und passiven öffentlichen Bestechung, des Führens einer kriminellen Vereinigung und der Geldwäsche beschuldigt.
Boris Schmidt