Alles, was Stéphane Bocqué am Donnerstagvormittag im Telefongespräch mit dem BRF sagt, ist unter Vorbehalt. "Noch gestern habe ich auf die Internetseiten des zuständigen Finanzministeriums geschaut - und da ist noch gar nichts zu lesen von den Energieprämien", sagt Bocqué, Pressesprecher des Verbands der belgischen Unternehmen für Strom und Gas, Febeg.
In diesem Verband sind die Unternehmen vereint, die den Kunden in Belgien ihre Energierechnungen liefern. Sie, also die Energielieferanten, das betont Bocqué auch, sind nur die Übermittler der Entscheidungen und Beschlüsse, die die Regierung getroffen hat.
Die grundsätzliche Entscheidung, Energieprämien unter bestimmten Voraussetzungen zwischen Januar und März zu zahlen, sei erst Mitte Dezember im Parlament verabschiedet worden. "Es gibt zurzeit noch rechtliche und technische Probleme, die noch gelöst werden müssen. Das entsprechende Gesetz ist erst vor Kurzem verabschiedet worden. Jetzt müssen erst noch andere Gesetzestexte veröffentlicht werden, um die Operation in Gang zu setzen."
Doch nach all den Vorbehalten sagt Bocqué endlich den Satz, den wohl jeder gerne hört, der von den ersten Prämien im November und Dezember profitiert hat. "Die Prämie ist nicht verschwunden. Die Prämien werden natürlich ausbezahlt."
Listen so übernehmen nicht möglich
Das bestätigt am Donnerstagvormittag auch Stéphanie Maquoi, Pressesprecherin der föderalen Energieministerin Tinne Van der Straeten, auf Anfrage des BRF. Die Prämie kommt, aber eben noch nicht im Januar.
Denn eins zu eins die Listen von den betroffenen Haushalten zu übernehmen, die im November und Dezember Anrecht auf die Prämien hatten, sei nicht möglich, sagt Bocqué. "Es gibt jetzt andere Fristen und Berücksichtigung von Zeiträumen, die ganz unterschiedlich sind", erklärt er. "Es geht um ein neues Foto, das wir machen, es ist eine andere Datenbasis. Das ist eine Operation, die ähnlich ist wie die im November und Dezember, aber die von technischer Seite her doch anders ist."
Prämie ja, aber noch nicht sofort. Wann denn dann? Es sei vorgesehen, dass die Liste der Haushalte, die Anrecht auf eine Prämie haben, um den 10. Februar bei den Energielieferanten sind, sagt der Febeg-Sprecher Bocqué. Gleichzeitig mit den Listen soll auch das Geld an die Energielieferanten kommen. Dann sei alles fertig, um die Prämie bei den Rechnungen zu berücksichtigen.
Bei vielen werde es sicher so sein, dass die Prämien für Januar, Februar und März gemeinsam in einer einzigen Rechnung berücksichtigt werden. So, wie das bei vielen Haushalten schon im Dezember war, als auf einen Schlag die Prämie für November und Dezember zusammen berücksichtigt wurde. Im Einzelnen kann das von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich sein.
Vorgesehen sei aber, dass alles am 1. April abgeschlossen sein soll und eventuelle Zahlungen der Energielieferanten an Kunden bis spätestens 18. April getätigt werden müssen.
Kay Wagner