Er sei wütend, hatte der Antwerpener Bürgermeister Bart De Wever gleich nach der Tragödie auf allen Kanälen immer wieder betont. Jahrelang habe er mehr Mittel für die Polizei- und Justizbehörden seiner Stadt verlangt. Und jetzt müsse wirklich was passieren. Insbesondere fordert De Wever eine bessere Bewachung des Hafengebiets. "Notfalls durch die Armee", sagte De Wever.
All das dürfte er bei seinem Treffen mit der föderalen Innenministerin Annelies Verlinden und dem Justizminister Vincent Van Quickenborne am Mittwoch nochmal wiederholt haben. Beide hatten es allerdings schon abgelehnt, die Armee in Antwerpen einzusetzen.
Dennoch habe er den Eindruck, dass beide Minister seine Sorgen verstehen, und dass sie auch gewillt sind, seine Stadt mehr als bisher zu unterstützen, sagte De Wever in der VRT. Die Frage sei nur, ob sie auch ihre Kollegen innerhalb der Vivaldi-Regierung überzeugen können. Er habe da durchaus seine Zweifel.
Verlinden und Van Quickenborne betonten ihrerseits, dass in den letzten Wochen und Monaten schon viel passiert sei und dass man Antwerpen durchaus nicht hängen gelassen habe.
Die Debatte über die Konsequenzen aus der Tragödie um die elfjährige Firdaous ist jedenfalls weiter in vollem Gange. Am Freitag soll das Mädchen in Marokko im Heimatdorf seines Vaters begraben werden.
Roger Pint