Der Hafen von Antwerpen braucht dringend mehr Personal, um gegen den Drogenhandel anzugehen. Das sagte die für den Hafen von Antwerpen zuständige N-VA-Schöffin Annick De Ridder bei der Vorstellung der Jahresresultate am Hafen.
Erst am Dienstag war dem Drogenkrieg in Antwerpen ein elfjähriges Mädchen zum Opfer gefallen. Am wichtigsten sei es, den Hafen sicherer zu machen. Das würden die Hafenmitarbeiter und die lokale Polizei aber nicht alleine schaffen. Wie für mehr Sicherheit gesorgt werde, sei ihr letzten Endes egal, denn die Situation sei dramatisch, so Annick De Ridder.
Damit unterstützt De Ridder die Forderung von Antwerpens Bürgermeister Bart De Wever (N-VA), die Armee am Hafen von Antwerpen zur Hilfe zu holen. Der Vorschlag wird unter anderem von Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder (PS) abgelehnt. Die Armee sei für diese Art von Einsätzen nicht ausgebildet, so die Begründung.
Die Situation sei mit der aus dem Jahr 2016 nicht vergleichbar. Bei den Terroranschlägen sei damals die nationale Sicherheit in Gefahr gewesen. Dies sei aktuell nicht der Fall, so Dedonder.
Verlinden: Keine schnelle Lösung
Eine schnelle Lösung werde es nicht geben, sagte Innenministerin Annelies Verlinden (CD&V) nach einem Treffen mit Justizminister Vincent Van Quickenborne (Open VLD) und Bürgermeister Bart De Wever (N-VA). Niemand habe eine Wunderlösung in der Tasche, um die Drogenkriminalität in Antwerpen in den Griff zu bekommen, so Verlinden.
Man habe der föderalen Polizei alleine für Antwerpen bereits zusätzliche Stellen zugesichert. Bis Ende der Legislatur sollten diese Stellen besetzt sein. In den letzten beiden Jahren seien bereits über 100 Zusatzkräfte eingestellt worden. Die Armee für die Sicherheit am Hafen von Antwerpen zur Hilfe zu nehmen, lehnte die Innenministerin ab. Diese Forderung von Bürgermeister De Wever war zuletzt auch von der MR und dem Vlaams Belang unterstützt worden.
Ein neues Treffen zwischen den Hafenverantwortlichen und der Föderalregierung soll am 17. Februar stattfinden.
belga/vrt/dop