Die irische Billigfluglinie Ryanair verlässt definitiv den Flughafen von Brüssel. Das hat die Geschäftsführung am Mittwoch den Gewerkschaften mitgeteilt. Damit gehen am Flughafen Zaventem 59 Arbeitsplätze verloren.
Ryanair hatte die Basis bereits für die Wintersaison geschlossen. Geplant war, dass der Flugbetrieb Ende März für die Sommersaison wieder starten sollte. Dazu kommt es jetzt nicht. Es ist davon auszugehen, dass eine Reihe von Flügen gestrichen werden.
Die Gewerkschaften hoffen nun, dass Ryanair das Renault-Verfahren anwendet und einige Jobs am Flughafen von Charleroi aufgefangen werden können.
Als Grund für den definitiven Weggang gab Ryanair an, dass man sich mit der Flughafengeschäftsführung nicht auf niedrige Tarife habe einigen können.
Ein Sprecher der christlichen Gewerkschaft ACV Puls prangerte den fragwürdigen Wettbewerb zwischen dem Flughafen Zaventem und Charleroi an: In Charleroi seien die Tarife unrealistisch tief, so ACV-Puls-Sprecher Hans Elsen. Ryanair nutze die kleineren Flughäfen aus, um Gewinn zu machen.
Bereits im Herbst hatte Ryanair-Chef O'Leary über die höheren Kosten und Steuern geklagt. Schon damals hatte er eine mögliche Schließung des Ryanair-Standortes nicht ausgeschlossen.
belga/dop