Premierminister Alexander De Croo hatte eigentlich eine Einigung mit dem Energiekonzern Engie noch vor Ende des Jahres angekündigt. Daraus wurde bekanntlich nichts, doch sollte man der Regierung jetzt nicht aus einigen, wenigen Tagen einen Strick drehen, sagte MR-Chef Georges-Louis Bouchez am Sonntag in der VRT. Hauptsache sei letztlich, dass man ein Abkommen erziele, das für alle Seiten ausgewogen ist.
Die erneute Verspätung mag wohl auch ein Indiz dafür sein, wie viel hier auf dem Spiel steht. Zwar geht es in erster Linie um die geplante Verlängerung von Doel 4 und Tihange 3. Dafür muss aber zum Beispiel schon eine neue Betreibergesellschaft ins Leben gerufen werden, an der sich der Staat und Engie beteiligen werden; auf diese Weise will man sich die Risiken und gegebenenfalls auch die Gewinne teilen.
Ebenfalls geregelt werden soll die Frage nach den Kosten für den Rückbau der Anlagen und die Endlagerung des Atommülls nach dem definitiven Atomausstieg. Diese Kosten muss Engie übernehmen; nur muss man noch ein definitives Preisschild daran hängen. Das hatte am Samstag auch Vize-Premier Frank Vandenbroucke gefordert. Die Kosten der Atommüll-Lagerung dürften nicht ausschließlich auf den Steuerzahler abgewälzt werden.
Roger Pint