Einkaufen und Batterie-Laden miteinander verbinden - neu ist die Idee nicht, denn es gibt ja schon Ladestationen bei Supermärkten. Aber die Größenordnung von 1.800 Schnellladestationen ist natürlich ehrgeizig. Dazu muss man wissen: In Belgien gibt es insgesamt etwa 7.000 öffentlich zugängliche Ladestationen. Demnach würde Delhaize das Angebot um 25 Prozent ausbauen - und das in nur drei Jahren, denn bis 2025 sollen die 1.800 Ladestationen fertig sein.
Die Schnellladestationen sollen für jedermann zugänglich sein, und zwar rund um die Uhr. Nicht nur Delhaize-Kunden, sondern auch Passanten dürfen dort die Batterien ihrer Autos aufladen. Und für die Anwohner soll es ein Angebot geben, ihre Batterien über Nacht zu laden, wenn das Auto ohnehin nicht genutzt wird. Für das Laden bei Tag gilt folgende Faustregel: Ein durchschnittlicher Aufenthalt im Supermarkt dauert etwa 35 Minuten, das reicht angeblich, um das Durchschnitts-E-Auto zu 80 Prozent aufzuladen.
Für das Projekt hat Delhaize zwei Unternehmen mit der nötigen Expertise mit ins Boot geholt: das französische Unternehmen Electra, spezialisiert auf den Bau von Schnellladestationen, und Electric by D'Ieteren (EDI) ein Tochterunternehmen des gleichnamigen Automobilimporteurs. Der Strom aus den Ladestationen soll übrigens ausschließlich Ökostrom sein, man darf gespannt sein, woher der kommen soll.
Die erste Ladestation auf einem Delhaize-Parkplatz soll nach den Plänen im Herbst 2023 fertig sein und bis Ende 2025 sollen alle anderen folgen. Die Ladestationen werden über das ganze Land verteilt, aber nicht gleichmäßig: Der Löwenanteil von knapp 1.400 verteilt sich auf Flandern und Brüssel. Etwa 400 Stationen sollen in die Wallonie gehen.
belga/sh