Die Sprecher von Staatsanwaltschaft und Polizei beschränkten sich bei ihrer Pressekonferenz vor allem auf die Schilderung der Ereignisse. Demnach seien die beiden Polizisten von einem mit einem Messer bewaffneten Mann angegriffen worden, als das Polizeiauto vor einer roten Ampel stand. Der 29-jährige Fahrer des Autos habe einen Messerstich in die Kehle bekommen. Dann sei der Angreifer um das Auto herumgelaufen und haben dem zweiten, 23-jährigen Polizisten in den Arm gestochen.
Der konnte per Funk eine zweite Streife benachrichtigen, die schnell vor Ort war. Der Angreifer konnte mit Schüssen aufgehalten werden. Angreifer und Polizisten wurden sofort ins Krankenhaus gebracht. Dort starb der 29-jährige Polizist. Der 23-jährige Kollege sei zurzeit außer Lebensgefahr, hieß es auf der Pressekonferenz.
Der 1990 geborene Täter aus der Brüsseler Stadtgemeinde Evere ist kein Unbekannter für die Justiz. Mehrere Jahre saß er im Gefängnis. Seit 2015 ist er bei der Nationalen Sicherheitsbehörde Ocam als potenziell gefährlicher, religiöser Extremist geführt. Bei seinem Angriff auf die beiden Polizisten soll er "Aallahu Akbar" gerufen haben. Der Mann konnte noch nicht verhört werden.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte auch, dass der Mann sich am Donnerstagvormittag bei der Polizei in Evere gemeldet und um psychologische Hilfe gebeten hatte. Polizisten hätten ihn daraufhin zur psychologischen Betreuung ins Krankenhaus gebracht. Was zwischen diesem Moment und der Tat am Abend geschah, wird auch Gegenstand der weiteren Untersuchungen sein.
Die Polizeigewerkschaften reagierten schockiert und wütend. Sie fordern eine Nulltoleranz-Politik bei Angriffen auf Sicherheitskräfte. Am 28. November wollen die Polizeigewerkschaften einen nationalen Aktionstag durchführen.
Tödliche Messerattacke auf Polizisten in Brüssel: Ein Beamter stirbt, ein weiterer wird verletzt
Kay Wagner