Das erneute Scheitern der Tarifverhandlungen wird wie Öl auf Feuer für die streikbereiten Gewerkschaften wirken. Sie hatten auch am Montag wieder gefordert, dass es neben der normalen Indexanpassung der Löhne weitere Möglichkeiten geben müsse, die Löhne zu erhöhen.
Ihre Begründung: Die Lebenshaltungskosten würden an allen Ecken und Kanten enorm steigen. Die Indexanpassung allein reiche da nicht aus, um die Kaufkraft der Bürger zu erhalten.
Die Arbeitgeber hingegen beharren auf ihrer Position, neben der Indexanpassung keine weiteren Lohnerhöhungen zu ermöglichen. Ihr Argument: Die Kosten für die Arbeitgeber würden durch weitere Lohnerhöhungen so hoch, dass belgische Unternehmer wegen der hohen Lohnkosten Wettbewerbsnachteile mit Konkurrenten aus Nachbarländern bekämen.
Wegen genau dieser Argumentation hatte schon der Zentrale Wirtschaftsrat empfohlen, in den kommenden zwei Jahren auf weitere Lohnerhöhungen neben der automatischen Indexanpassung zu verzichten.
Wann die Föderalregierung jetzt in der Sache entscheiden wird, ist noch unklar.
belga/sh