Allein im September haben laut Angaben von de Moor gut 550 Rundi in Belgien um Asyl gebeten. In einem Monat seien das fast genauso viele gewesen wie im gesamten Jahr 2021.
Serbien grenzt an Ungarn und damit an den Schengenraum der EU. Als privilegierter Partner der EU werden an dieser Grenze keine Visa verlangt. Menschen, die nach Serbien gelangen, konnten also von dort aus ohne Visum weiter in den Schengenraum reisen. In der Regel ist das für Bürger aus Burundi sonst nicht möglich.
Warum die Zahl der Rundi seit Sommer plötzlich zunimmt, ist unklar. Zwar gilt die ehemalige belgische Kolonie in Zentralafrika als chronisch instabil und leidet unter Dauer-Konflikten zwischen verschiedenen Ethnien. Aber eine besondere Zuspitzung der Lage hat sich in den vergangenen Monaten nicht ereignet.
Medien hatten bereits darüber spekuliert, ob Serbien als Handlanger von Russland agiere und bewusst Menschen aus Burundi nach Europa locke, um in der EU die Asylkrise zu verstärken. Auch andere EU-Länder beobachten seit einigen Monaten die Ankunft vieler neuer Asylantragsteller, die über Serbien ohne Visa nach Europa gekommen sind.
Kay Wagner
Schon seltsam. Es war möglich, Millionen Ukrainer aufzunehmen. Aber ein paar hundert Afrikaner stellen ein größeres Problem dar.
Da werden nicht alle gleich behandelt. Die Ukrainer sind weiß und Afrikaner schwarz. Europäische Apartheidspolitik nenne ich das.
Was ja schon ein bischen abartig ist, dass Belgien die Menschen zuerst ausbeutet und sich dann beschwert wenn Sie ins gelobte Land kommen möchten.