Seit 16 Uhr waren alle Aktivitäten des Flugbetriebs in Charleroi eingestellt worden - als Konsequenz des Arbeitskampfes des Sicherheitspersonals. Vor dem Flughafengebäude und auch im Gebäude selbst waren lange Schlangen. Die Flugzeuge sind zwar mehr oder weniger planmäßig geflogen, aber sie waren teilweise fast leer, weil die Passagiere nicht pünktlich in die Maschinen gelangen konnte.
Der Streik war zwar angekündigt worden, aber nicht unbedingt für Montag. Die Gewerkschaften der Sicherheitsfirma hatten dem Flughafen das vor Streiks übliche Ultimatum gestellt, das Sonntagabend abgelaufen war. Schließlich haben die Gewerkschaften direkt zugeschlagen und schon am Montag für Chaos gesorgt.
Hintergrund
Grund für die Aktion: Eine zweite Sicherheitsfirma soll die Personenkontrollen am Flughafen mit übernehmen. Daher fürchtet die aktuell am Flughafen arbeitende Sicherheitsfirma, dass die Arbeitsbedingungen schlechter werden könnten. Diese Befürchtungen sind nicht von der Hand zu weisen, da es aktuell Klagen über die schlechte Arbeit der Sicherheitsfirma am Flughafen gibt.
Die Reaktionen der Passagiere am Montag waren gemischt: Einige haben die Lage mit Humor genommen, andere haben sich natürlich sehr geärgert. Die RTBF hat einen angeblich deutschen Reisenden gezeigt, der gesagt hat: Er sei das erste Mal in seinem Leben in Belgien gewesen und nach den Erfahrungen sicher auch das letzte Mal.
Ab Dienstag soll der Flugbetrieb wieder normal funktionieren. Aber wenn Sicherheitsfirma und Flughafenleitung in den kommenden Tagen nicht eine Lösung für den Konflikt finden, dann drohen weitere Streiks.
Kay Wagner