Innenministerin Annelies Verlinden (CD&V) hatte die Atomaufsichtsbehörde Fank beauftragt, zu prüfen, ob der Rückbau von Doel 3 noch unter sicheren Bedingungen ausgesetzt werden könnte. Wie aus grünen Regierungskreisen verlautete, war der Vorstoß der CD&V-Innenministerin nicht innerhalb der Koalition abgesprochen.
Der Groen-Co-Vorsitzende Jeremie Vaneeckhout teilte mit, dass man auf das Gutachten der Fank warten werde. Erst dann werde man über mögliche Rückbau-Optionen sprechen, und zwar unter anderem unter den Gesichtspunkten Sicherheit, nukleare Abfälle und finanzielle Auswirkungen.
So oder so werde eine mögliche Verschiebung des Rückbaus von Doel 3 jedoch nicht zu einer Senkung der Energierechnungen führen. Vaneeckhout verwies außerdem darauf, dass Betreiber Engie einen Weiterbetrieb des Reaktors bereits ausgeschlossen hat.
Der CD&V-Vorsitzende Sammy Mahdi sprach sich derweil für eine Laufzeitverlängerung von 20 statt zehn Jahren für die Reaktorblöcke Doel 4 und Tihange 3 aus. Die MR wiederum will eine Verlängerung für alle Kernkraftwerke und OpenVLD-Präsident Egbert Lachaert warnte vor "unumkehrbaren" Entscheidungen bezüglich Doel 3 und auch Tihange 2.
Die Oppositionspartei N-VA begrüßte, dass die Regierung zur Einsicht gekommen sei, dass die endgültige Schließung von Doel 3 ein strategischer Fehler wäre. Höchste Priorität müsse nun haben, zu verhindern, dass Engie dem Reaktorblock schnell definitiv den Garaus mache.
Boris Schmidt