Der Reaktorblock Doel 3 soll am 23. September abgeschaltet werden. Laut Gesetz müsste das dann endgültig sein. Erst am vergangenen Freitag hatten die Führungsgremien der Atomaufsichtsbehörde Fank und des unabhängigen "Wissenschaftlichen Rates für ionisierende Strahlung" den Plan mit Blick auf die Abschaltung und den anschließenden Rückbau von Doel 3 abgesegnet. Das Schicksal des Reaktorblocks schien also besiegelt zu sein - für so manchen wohl eine Erleichterung, denn Doel 3 hatte wegen der festgestellten Materialschwächen am Reaktorkessel ohnehin jahrelang für eine Polemik im In- und Ausland gesorgt.
Der eine oder die andere hat da aber wohl kalte Füße bekommen. Am Mittwochmorgen hatten die Zeitungen L'Echo und De Tijd berichtet, dass die Schließung von Doel 3 schon sehr bald "unumkehrbar" sei. "In unsicheren Zeiten müssen wir aber der Versorgungssicherheit Vorrang geben", schrieb Innenministerin Annelies Verlinden im Kurznachrichtendienst Twitter. Deswegen habe sie die Fank damit beauftragt zu prüfen, ob der Prozess der endgültigen Stilllegung unter sicheren Bedingungen ausgesetzt werden könne.
Hier gehe es erstmal nicht um einen sofortigen Weiterbetrieb. Die Abschaltung werde planmäßig erfolgen. Man wolle sich nur die Möglichkeit offenlassen, den Reaktor gegebenenfalls in Zukunft noch einmal in Betrieb nehmen zu können.
Roger Pint
Man kann davon ausgehen dass alle KKW weiter laufen werden. Alles andere wäre angesichts der aktuellen Versorgungslage auf dem Strommarkt energiepolitischer Selbstmord. Was die "Materialschwächen" angeht so kann man auf unserer Internetseite "Gegenpol Ostbelgien" die Orginal Berichte zu den Sicherheitsanalysen einsehen. Es gibt keine Sicherheitsbedenken für deren Weiterbetrieb. Belgien ist im kommenden Winter, und auch darüber hinaus, auf jedes MW Kraftwerksleistung dringend angewiesen. Wer jetzt abschaltet muss sich gut überlegen wie er das dann rechtfertigt.
So lange wir diese gleich wie gelagerte Energiekrise nicht gemeistert haben sollten die in Deutschland und Belgien noch befindlichen AKW weiterhin ihren Betrieb versehen. Alles andere wäre Energiepolitischer Selbstmord , den die Bürger mit kalten Wohnungen und horrenden monatlichen Energiekosten bezahlen müssen.