Russland hatte am späten Freitagnachmittag bekanntgegeben, die Gas-Pipeline nicht wie geplant am Samstag wieder in Betrieb zu nehmen.
Eigentlich sollte Russland nach jüngsten Wartungsarbeiten darüber wieder Gas nach Deutschland pumpen. Laut Betreiberangaben gibt es ein Ölleck, das zuerst geschlossen werden müsse. Die deutsche Bundesnetzagentur zweifelt aber, dass dies der wahre Grund ist. Die Mängel seien kein Grund, die Lieferung nicht wieder aufzunehmen, heißt es. Leckagen dieser Art hätten in der Vergangenheit nicht zu Lieferstopp geführt.
Direkte Auswirkungen auf Belgien wird das Ausbleiben der russischen Gaslieferungen nicht haben. Das Gas in Belgien käme zu größten Teilen aus Norwegen. Flüssiggas zudem über die Häfen Zeebrugge und Dunkerque, heißt es aus dem Kabinett der Energieministerin. Außerdem seien die belgischen Gasspeicher bereits zu fast 90 Prozent gefüllt.
Aus Deutschland, das stark von russischem Gas abhängig ist, habe Belgien schon seit Monaten kein Gas mehr importiert.
Sehr wohl bemerkbar auch in Belgien könnten sich allerdings die steigenden Preise für Gas machen. Experten gehen, aufgrund ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland, von Preissteigerungen ab Montag aus. Neue Rekorde beim Gaspreis werden aber nicht erwartet.
Kay Wagner