Eine Absichtserklärung ist unverbindlich. Die Partner wollen damit ausdrücken, wie ernst es ihnen ist mit den Verhandlungen und dass sie die feste Absicht haben, einen Vertrag abzuschließen. Einen Anspruch auf Abschluss soll aber keine Seite haben. Im Klartext: Die Gespräche können immer noch abgebrochen werden. Eine Absichtserklärung will vor allem eins: Vertrauen schaffen.
Geplant ist, aus dem stillgelegten Fabrikgelände des Maschinenbauers Caterpillar in Gosselies bei Charleroi ein Legoland zu machen - einen Themenpark, der sich thematisch an den Bausteinen und Figuren von Lego orientiert. Zehn solcher Parks gibt es bisher weltweit, vier davon in Europa. In China werden zurzeit drei weitere Parks gebaut. Das erste Legoland entstand 1968 in der dänischen Stadt Billund, wo das Spielzeug erfunden wurde. In Charleroi würde das 14. Legoland entstehen.
Das Caterpillar-Gelände in Gosselies umfasst etwa 90 Hektar. Die Gruppe "Merlin Entertainments" sagt, sie braucht 70 Hektar für der Freizeitpark und die gesamte Infrastruktur darum herum - es gibt noch Shops, Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten. Das heißt, 20 Hektar würden vorerst brach bleiben, da könnte sich das Legoland also womöglich in Zukunft noch ausdehnen.
Tourismus und Wirtschaft
Zwischen anderthalb und zwei Millionen Menschen besuchen jedes Jahr ein Legoland - so viele sollen ab 2027 auch nach Charleroi kommen. Die Projektautoren rechnen mit Besuchern vor allem aus der Wallonie und Nordfrankreich, und allgemein aus den Benelux-Staaten.
Neben dem touristischen Mehrwert ist das Vorhaben auch wirtschaftlich von enormer Bedeutung für die Region Charleroi. Am 2. September 2016, also fast auf den Tag genau fünf Jahre ist es her, dass der amerikanische Maschinenbauer Caterpillar plötzlich und unerwartet die Schließung seiner belgischen Niederlassung verkündete. 2.200 Beschäftigte standen unter Schock.
Kommt das Legoland, würden mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. "Eine schmerzliche Seite könnte endlich umgeschlagen werden", sagte der wallonische Ministerpräsident Elio Di Rupo heute.
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