Jedes Jahr verunglücken in Belgien 2.250 Kinder auf dem Schulweg, zeigt die jüngste Studie des Verkehrssicherheitsinstitutes Vias. Das ist der Durchschnitt, den Vias für die zurückliegenden fünf Jahre ermittelt hat. Auf einen einzelnen Tag gerechnet sind das etwa 13 Kinder.
Eine besonders gefährdete Gruppe sind Jungen im Alter von 16 Jahren. Von ihnen verunglücken jedes Jahr 300. Damit sind sie doppelt so oft betroffen wie 14-Jährige und sogar vier Mal so häufig wie Zwölfjährige.
Vias nennt dafür zwei Gründe: Viele Jungen steigen in diesem Alter auf ein Moped oder einen Roller um, sind also plötzlich motorisiert und damit schneller unterwegs. Und das geschieht dann in Kombination mit der Pubertät, die ja häufig zu mehr Leichtsinn und einer höheren Risikobereitschaft führt. Das fällt besonders im Vergleich zu gleichaltrigen Mädchen auf: 16-jährige Mädchen erleiden nur halb so oft einen Unfall auf dem Schulweg.
Auffallend ist noch der Sprung bei den Zwölfjährigen, denn deren Unfallrisiko ist um zwei Drittel höher als bei den Elfjährigen. Dafür gibt es einen offensichtlichen Grund: Mit zwölf Jahren machen sich viel mehr Kinder eigenständig auf den Weg zur Schule.
Der gefährlichste Zeitpunkt ist der Mittwochmittag, wenn alle Schülerinnen und Schüler mehr oder weniger gleichzeitig nach Hause aufbrechen. Und insgesamt gibt es wesentlich mehr Unfälle nachmittags auf dem Nachhauseweg als morgens auf dem Weg in die Schule.
belga/sh