Gegen 2:30 Uhr am Samstag wurden auf ein Haus im Zentrum der Stadt mindestens acht Schüsse abgegeben. Verletzt wurde bei der Schießerei niemand.
Während der zurückliegenden Sommermonate gab es mindestens 20 Fälle von Schießereien und Explosionen in Antwerpen. Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten dahinter Abrechnungen im Drogenmilieu. Bereits in der Nacht zum Donnerstag waren im Bahnhofsviertel Schüsse gefallen. Am Dienstag war in Hoboken auf einen Mann geschossen worden. Dieser wurde lebensgefährlich verletzt. Am Vortrag war ein weiterer Mann getötet worden.
Der Antwerpener Schöffe Tom Meeuws sieht dies als Beweis für das Scheitern des Kampfes gegen Drogen. Im flämischen Rundfunk forderte er mehr Befugnisse für Kommunen und Bürgermeister, um ihnen mehr Schlagkraft bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität zu verleihen.
Drogenbanden regeln Probleme auf "eigene Art"
Vor dem Hintergrund der Drogengewalt in Antwerpen setzen Drogenbanden offenbar ihre eigenen Wächter ein, um Kontrahenten einzuschüchtern. Wie Het Gazet van Antwerpen am Samstag schreibt, würden die gewaltsamen Aufräumaktionen der Saubermänner sogar per Foto oder Video dokumentiert. So wurden zum Beispiel Mitte August zwei junge Männer von einer Gruppe Bewachern abgefangen und gewaltsam verhört.
Nach Angaben der Zeitung wurde ein neuer Anschlag vereitelt und die Bilder, die zirkulierten, hätten schon zu Gesprächen zwischen rivalisierenden Banden geführt.
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