Die allgemein als rechtsextremistisch eingestufte Veranstaltung mit Teilnehmern aus dem In- und Ausland sollte eigentlich am 27. August stattfinden, am Vorabend der sogenannten "Ijzerwake", die jedes von radikalen flämischen Nationalisten organisiert wird. Als Begründung gibt die Stadt Ypern an, dass einige der angekündigten Bands Verbindungen zu neonazistischen und neofaschistischen Bewegungen hätten.
Dadurch sei eine Auflage verletzt worden, so das Schöffenkollegium weiter. Es sei außerdem zu befürchten, dass das Festival Rechtsextreme aus ganz Europa anziehen werde. Eine derartige Veranstaltung sei für die Friedensstadt Ypern nicht hinnehmbar.
Man habe Gutachten unter anderem bei der lokalen Polizeizone und auch beim Anti-Terror-Stab Ocam eingeholt. Ein entsprechender, erst kürzlich empfangener Bericht habe den neonazistischen beziehungsweise neofaschistischen Hintergrund der angekündigten Bands bestätigt – und damit die Verletzung der Auflagen der Stadt.
Erst jetzt, nach dem Erhalt dieser offiziellen Gutachten habe die Stadt Ypern den Entschluss fassen können, "Frontnacht" zu untersagen, erklärten die Schöffen noch unter Bezug auf die bereits früh ausgesprochenen Warnungen verschiedener Initiativen und den immer weiter zunehmenden politischen Druck der vergangenen Tage.
Die Organisatoren des Festivals haben derweil wegen der aus ihrer Sicht vollkommen unberechtigten und viel zu späten Absage juristische Schritte angekündigt und wollen Schadenersatz von der Stadt Ypern fordern.
Boris Schmidt