Zwei Jahre hintereinander konnte es kein großes öffentliches Fest am Nationalfeiertag geben. Corona machte das unmöglich. Umso größer ist jetzt die Freude der Veranstalter, dass dieses Mal endlich wieder gefeiert werden kann.
Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder sagte am Mikrofon des BRF: „Nach all den Jahren, in denen wir wegen der Pandemie auf das richtige Feiern am Nationalfeiertag verzichten mussten, ist es jetzt eine große Freude, ein Vergnügen, das wieder machen zu können. Es macht mich stolz.“
Um möglichst vielen Einwohnern und Besuchern der Hauptstadt die Chance zu geben, an den Feiern irgendwie teilzunehmen, gibt es dieses Jahr eine Neuerung, die Innenministerin Annelies Verlinden mit den Worten erklärt: „Bars, Cafés, Restaurants können teilnehmen an dem Nationalfeiertag. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, die Bilder von den Festlichkeiten in ihren Einrichtungen zu zeigen, sodass auf diese Weise an ganz vielen Orten in Brüssel am Nationalfeiertag gefeiert werden kann.“
Das Zentrum der Feiern wird ganz traditionell zwischen Parlament, Königs- und Justizpalast liegen, mit dem Brüsselpark als zentralem Ort für Veranstaltungen für Klein und Groß den ganzen Feiertag über. Begonnen mit dem Feiern wird aber schon am Abend davor. Um 19 Uhr am Mittwochabend startet zunächst der Bal National auf der Place du Jeu de Balle im Marollen-Viertel mit Tanzdarbietungen und anschließenden Konzerten. Um 20 Uhr nimmt der König an einem Klassikkonzert in Bozar teil. Das Konzert wird auch im Fernsehen übertragen.
Am Donnerstag geht es dann um 10 Uhr weiter. In der Brüsseler Kathedrale wird wieder unter Anwesenheit des Königs ein Te Deum gefeiert. Gleichzeitig sollen andere Mitglieder der Königsfamilie ebenfalls an kirchlichen Zeremonien teilnehmen, von denen eine in Flandern, die andere in der Wallonie stattfinden soll. Um 10 Uhr beginnen auch die Aktivitäten im Brüsselpark. Um 16 Uhr startet dann die große Parade mit Militär, Polizei und Zivilisten sowie Flugdarbietungen in der Luft.
Besonders dieses Jahr: „Es werden mehr Personen und mehr Fahrzeuge an der Parade teilnehmen als sonst“, sagt Innenministerin Verlinden. Und fügt hinzu: „Einen besonderen Akzent werden wir auf die jungen Mitarbeiter bei der Föderalpolizei setzen.“
Auch zivile Helfer sollen dieses Jahr bei der Parade erneut geehrt werden. So sollen unter anderem ausgesuchte Fluthelfer mitgehen, die bei den Aufräumarbeiten vor einem Jahr nach den Überschwemmungen tatkräftig mit angepackt haben. Ab 17 Uhr gibt es eine Neuauflage des bereits bekannten „Resto National“ mit Muscheln und Fritten auf der Place du Jeu de Balle. Und abends dann ein großes Konzert, diesmal im Jubelpark. Rund ein Dutzend niederländisch- und französischsprachige Künstler werden dort auftreten. Warum keine deutschsprachigen? Organisatorin Arlin Bagdat erklärt: „Wir haben auch nach deutschsprachigen Künstlern und Gruppen gesucht. Aber niemand war verfügbar. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr - sollten wir dann wieder ein solches Konzert veranstalten - dann auch Vertreter der Deutschsprachigen Gemeinschaft bei dem Konzert präsentieren können.“
Um 23 Uhr soll das Konzert zu Ende sein, um dann Platz zu machen für das große Feuerwerk. Auch das soll dieses Jahr im Jubelpark gezündet werden. Und damit möglichst viele Einwohner von Belgien bei der Nationalfeiertags-Party in Brüssel bis zum Schluss mitfeiern können, werden Konzert und Feuerwerk von mehreren TV-Sendern live übertragen.
Infos gibt es auf der offiziellen Webseite zum Nationalfeiertag.
Kay Wagner