Der König habe den Rücktritt angenommen, erklärte ihr Kabinett in einer Pressemitteilung. Wilmes hatte sich bereits am 21. April von ihrer Funktion als Außenministerin auf zunächst unbestimmte Zeit beurlauben lassen. Grund dafür ist eine schwere Krebserkrankung ihres Mannes. Sie wolle in dieser schweren Zeit für ihr Familie da sein, hatte Wilmès ihre Beurlaubung begründet.
Jetzt gibt sie ihr Amt als Außenministerin also komplett auf. Premierminister Alexander De Croo sprach von einem mutigen Schritt.
Wer ihr Nachfolger sein wird, ist zurzeit noch offen. Ihre Partei, die MR, hat für Freitagvormittag eine Pressekonferenz in der Parteizentrale in Brüssel angekündigt. Es wird erwartet, dass dort der Name des Nachfolgers präsentiert wird. Wer das sein könnte, ist offen. Sicher scheint bislang nur, dass es wieder eine Frau werden wird.
Sophie Wilmès war 2014 in die Kammer eingezogen. Ein Jahr später wurde sie Haushaltsministerin in der Föderalregierung. Nach dem Wechsel des damaligen Premiers Michel zum EU-Ratsvorsitzenden wurde Wilmès im Oktober 2019 erste Premierministerin Belgiens.
Schon wenige Monate später musste sie Belgien durch die erste Welle der Corona-Pandemie führen und wurde eine der beliebtesten Politikerinnen des Landes. Im Oktober 2020 übernahm sie das Amt des Außenministers in der Vivaldi-Regierung.
Wilmès zieht sich jedoch nicht aus der Politik zurück. Sie will im Herbst ihr Mandat als Föderalabgeordnete wieder wahrnehmen.
belga/rtbf/est/kw/vk