Bei Brussels Airlines liegt nach wie vor Streik in der Luft. Die Gewerkschaften protestieren weiter gegen den hohen Arbeitsdruck. Der ist im Wesentlichen die Folge von Personalmangel. Für die Arbeitnehmervertretungen gibt es nur eine Lösung: Brussels Airlines muss mehrere Hundert weitere Flüge streichen, um die Mitarbeiter zu entlasten.
Diese Forderung wird nach einem Bericht der Zeitung Het Nieuwsblad im Mittelpunkt der Verhandlungsrunde zwischen Direktion und Gewerkschaften stehen.
Einen ersten Warnschuss hatte das Personal schon am letzten Juni-Wochenende abgegeben. Der dreitägige Streik hat die Fluggesellschaft Millionen gekostet. Doch gab es zunächst keinerlei Zugeständnisse von Seiten der Direktion, die eigentlich erst Ende August darüber verhandeln wollte. Erst, als die Gewerkschaften mit neuen Streiks drohten, zeigte sich die Geschäftsleitung zu neuen Gesprächen bereit.
Im Grunde hat die Direktion aber nur die Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder, es werden weitere Flüge gestrichen, oder man riskiert einen Streik, der noch mehr Flugausfälle zur Folge hätte.
Roger Pint