Vor allem in Richtung Süden, zum Beispiel nach Frankreich, zieht es immer noch die meisten Belgier - laut einer Statistik von Europ Assistance. 30 Prozent aller Autoreisen haben Frankreich zum Ziel. Und für Bestimmungen, die man innerhalb eines Tages erreichen kann, ist das Auto nach wie vor das beliebteste Verkehrsmittel der Belgier.
Das bedeutet, in den kommenden Wochen wird einiges los sein auf den Straßen. Einen ersten Eindruck davon, wie die nächsten zwei Monate aussehen könnte, bekommen wir vermutlich schon an diesem Wochenende. Richtig eng dürfte es aber am darauffolgenden Wochenende werden. Denn dann beginnen für die meisten französischen Schüler die Sommerferien - in Frankreich spricht man vom "jour du grand départ". Der französische Verkehrsdienst Bison Futé stuft den 9. Juli als "schwarzen Samstag" ein.
Viele Baustellen auf deutschen Autobahnen
Auch auf dem Weg nach Italien sieht es leider ähnlich stauträchtig aus. Italien, immerhin Platz vier der beliebtesten Reiseziele der Belgier, führt entweder durch Deutschland oder über Frankreich und die Schweiz. In Deutschland beginnen am Freitag in vielen Bundesländern die Schulferien. Außerdem gibt es laut ADAC aktuell mehr als 950 Autobahn-Baustellen. U.a. auf der A7 Richtung Süden kann es sich deshalb öfter knubbeln.
Etwas Erleichterung verspricht aber ein Lkw-Ferienfahrverbot. Jetzt am Samstag tritt es in Kraft und es gilt bis Ende August. In der Schweiz ist die Gotthard-Route bekanntermaßen besonders staugefährdet. Es gibt auch Arbeiten am Tunnel, die werden aber nachts durchgeführt - im Juli und August ist der Gotthard-Tunnel aber frei.
Reiseverkehr wie vor der Corona-Pandemie
Dass das Auto so beliebt ist, liegt wohl unter anderem auch an dem Chaos an vielen Flughäfen, das wir zuletzt erlebt haben: zu wenig Personal an den Flughäfen, dazu Personalstreiks. Lufthansa streicht in diesem Sommer wohl etwa 3.000 Flüge - das alles verunsichert viele Urlauber und bringt sie dazu, sich fürs Auto zu entscheiden. Das sei der sicherere Hafen, erklärt Mich Vergauwen vom Automobilclub VAB. Der Automobilclub stellt auch fest, dass deutlich mehr Menschen eine Reiseversicherung abschließen.
Tipps für eine entspannte Fahrt
Nachts in den Urlaub starten, ist nicht immer die beste Idee. Es gibt mehrere Studien, die zeigen, dass nachts viele Unfälle passieren, die auf Müdigkeit oder Sekundenschlaf zurückzuführen sind. Ein anderes Argument, das gegen einen Reisestart in der Nacht spricht, ist, dass man ausgerechnet "kurz" vor dem Ziel, so am Nachmittag, müde und geschafft im stärksten Verkehrsaufkommen landet. Auch das erhöht das Unfallrisiko deutlich, wie Untersuchungen zeigen.
Zweiter Tipp: öfter mal eine Pause einlegen, am besten alle zwei Stunden und dabei versuchen, ein bisschen zu schlafen. Stichwort: Powernapping. Maximal eine Viertelstunde! Das macht wieder fit. Und in dem Zusammenhang noch ein Tipp: Kaffee. Eine Tasse Kaffee VOR dem Powernapping - das Koffein wirkt erst ca. 20 Minuten nach dem Trinken - dürfte einen also nicht am Einschlafen hindern. Und natürlich hilft die gute alte Kühlbox: am besten gefüllt mit Obst, leichten Snacks und ausreichend Wasser.
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