Die personelle Neubesetzung war notwendig geworden, weil Mahdi am Samstag offiziell zum neuen Vorsitzenden seiner Partei gekürt worden war.
Dass die Wahl des CD&V-Parteirats letztlich auf de Moor gefallen ist, hat viele Beobachter überrascht, da sie als ein der Öffentlichkeit bislang kaum bekanntes Gesicht gilt. Aber de Moor war von Mahdi selbst vorgeschlagen worden und ist mit 88 Prozent Zustimmung auch mehr als überzeugend gewählt worden.
Die 38-jährige Juristin ist auf internationales und europäisches Recht spezialisiert und gilt als sehr erfahren im Bereich Asyl und Migration. De Moor werde gelegentlich als die "warmherzige Maggie Thatcher Flanderns" bezeichnet, so Parteichef Mahdi nach der Wahl seiner Nachfolgerin: Sie sei zwar streng, aber gerecht. Und sie sei in der Lage, die flämischen Christdemokraten auch in den kommenden Jahren richtig zu positionieren.
Die frischgebackene Asylstaatssekretärin fühlt sich nach eigener Aussage geehrt von der ihr anvertrauten Aufgabe. Sie sei überzeugt von der Vision ihres Parteichefs für die belgische Gesellschaft und werde für eine organisierte Migrationspolitik mit deutlichen Regeln stehen.
In diesem Sinne werde sie nun im Rampenlicht die Politik fortsetzen, die sie als Kabinettschefin Mahdis zuvor auch bereits im Hintergrund geführt habe. Es sei ein schwieriges Ressort, das sie nun übernehme. Aber es sei in ihren Augen auch das schönste, um christdemokratisch etwas zu erreichen, so de Moor.
Boris Schmidt