Er hoffe, dass die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsstaaten am Freitag über die wirtschaftliche Lage der Union und spezifischer über eine koordiniertere Herangehensweise in puncto Energie sprechen könnten, so De Croo.
Vor dem Hintergrund der zunehmend unsicheren Energieversorgung europäischer Länder durch Russland warnt er davor, dass aus dem Problem der enorm gestiegenen Energiepreise bald ein echter Energiemangel werden könnte.
Seit März heiße es, dass etwas getan werden müsse, kritisierte De Croo. Wenn man aber weitermache wie bisher, dann drohe man in einer Lage zu landen, in der man alle Karten aus der Hand gegeben habe. Aktuell wirke es ein wenig so, als ob jeder Mitgliedsstaat auf eigene Faust handele, als ob jeder in Panik zum Ausgang stürme, also so, als ob die Europäische Union nicht mehr als Union funktioniere, warnte der belgische Premier. Dabei sei Europa jetzt noch in der Lage, viele Maßnahmen zu ergreifen – so lange es noch Sommer sei und die Temperaturen hoch blieben.
Er wolle bei den anderen Staats- und Regierungschefs das Gefühl der Dringlichkeit zu handeln schärfen. Außerdem sei es angesichts der Entwicklung der Lage und mit dem Winter vor Augen an der Zeit, noch einmal über die bereits gemachten belgischen Vorschläge von Gruppeneinkäufen und einer Deckelung der Energiepreise zu sprechen beziehungsweise konkreter zu werden, so De Croo.
Boris Schmidt