Laut Schätzungen der Nationalbank wird die Inflation in Belgien dieses Jahr über die Acht-Prozent-Marke klettern. Durch den Mechanismus der automatischen Anpassung der Löhne an den sogenannten Index sollen sich eben auch die Gehälter in gleichem Maß erhöhen, um die Kaufkraft der Bürger zu erhalten. Das wiederum hat aber zur Folge, dass die Steigerung der Lohnkosten pro Stunde ebenfalls historisch hoch ausfallen würde.
Das könnten die Betriebe nicht mehr stemmen, beklagt Voka-Chef Hans Maertens. Deshalb wolle man eine Deckelung der Indexanpassung auf fünf Prozent. Dadurch könne die belgische Wirtschaft auch Milliarden einsparen. Allein in diesem Jahr würde die Indexierung in ihrer jetzigen Form die Firmen 22 Milliarden Euro kosten. Durch den Indexsprung und die 500 Euro als Ausgleich könne das aber auf 18 Milliarden gedrückt werden, also vier Milliarden weniger. Was im Übrigen noch immer einen gigantischen finanziellen Aufwand darstelle.
Dieser Indexsprung müsse noch dieses Jahr kommen, so die Forderungen der Voka, jeder müsse jetzt seinen Beitrag leisten.
Auch die Mittelstandsvereinigung Unizo und der belgische Unternehmerverband FEB-VBO zeigten sich erneut besorgt angesichts der jüngsten Prognosen der Nationalbank über die abnehmende Wettbewerbsfähigkeit belgischer Unternehmen. Beide sind ebenfalls gegen die automatische Indexierung beziehungsweise haben ebenfalls bereits einen Indexsprung gefordert.
Boris Schmidt
Und dann wundern sich alle, warum immer mehr Leute ins Ausland arbeiten gehen und dann dort ihre Steuern zahlen...
Der Gewinn einer Firma, ob groß oder klein wird von ALLEN und meistens eher noch nur von den angestellten Mitarbeitern erwirtschaftet, da muss dann auch das Ergebnis dementsprechend verteilt werden.
Gleichweitig erhält die automatische Indexanpassung die Kaufkraft, und die von dieser Maßnahme betroffen setzen dies meistens sofort im eigenen Land um, was wiederum der Wirtschaft hilft.
Die Arbeitgeber glauben noch immer dass die Arbeiter zu dumm wären um sich den Vorschlag mal durchzurechnen... Bei 500 Euro für einen Indexsprung verliert der Arbeitnehmer über die Jahre (und weiteren Indexsprüngen) einen Haufen Geld!
Für manche Arbeitgeber geht es hier auch ums Überleben. Bei größeren Firmen geht's dann um die Frage, ob man in Belgien bleibt oder nicht.
Bei der Indexerhöhung kriegt der Arbeiter auf die Dauer natürlich mehr als bei den pauschalen 500 €. Auf lange Sicht wird es aber weniger sein, wenn Firmen ihren Standort wechseln. Dann blaibt auch nicht mehr so viel für die Soziale Sicherheit.
Dazu kommt auch noch, dass Europa Armut importiert.