Die PS-Deputierten - ebenfalls Teil der Mehrheit - stimmten dagegen, obschon die PS das Verbot im wallonischen Regionalparlament unterstützt hatte. Ihr "Nein" begründen die frankophonen Sozialisten damit, dass das Verbot aus Tierschutzsicht nichts bringe.
Es würde nur dazu führen, dass die Tiere zum Schächten ins benachbarte Frankreich gebracht und das Fleisch anschließend wieder zurückgeführt werde, weil ein Großteil der Kunden in Brüssel Fleisch verlange, das halal oder koscher sein müsse. Zudem würde man dadurch die Existenz der Fleischer gefährden. Dies habe man seit dem Schächtungsverbot in der Wallonie beobachten können.
rtbf/sh
Peinlich....
Und wann besteht man auf die weiteren Sitten der mohammedanischen Länder,
dort ist auch die Vielweiberei erlaubt, vielleicht besteht man bald auch darauf.
"Peinlich" ist die Angelegenheit in mancher Hinsicht. Einerseits wegen des unterschiedlichen Abstimmungsverhaltens der Sozialisten in Namur und in Brüssel: die PS hat sich in Brüssel ganz klar für das Tierleid entschieden. „Peinlich“ sind Ecolo und Les Engagés, die es aus wahltaktischen Gründen vorgezogen haben, sich der Stimme zu enthalten. „Peinlich“ ist, dass in Belgien möglicherweise eine Region ausscheren wird, obschon der Europäische Gerichtshof und das Verfassungsgericht entschieden haben, dass diese Art der Schlachtung keineswegs gegen die Religionsfreiheit verstößt. „Peinlich“ war leider auch die etwas oberflächliche Meldung im BRF. Der Gesetzentwurf zum Verbot des betäubungslosen Schlachtens ist nämlich noch keineswegs gescheitert wie gemeldet. Gestern wurde er zwar von der Umweltkommission verworfen, aber das Brüsseler Parlament wird erst am 17. Juni entscheiden. Dann wird hoffentlich das Tierwohl in ganz Belgien ausschlaggebend sein und nicht die Existenznöte der fleischverarbeitenden Betriebe in Brüssel.
Also dürfen die Tiere weiterhin qualvoll getötet werden, nur weil in Brüssel welche leben, die so etwas wollen. Man selbst darf theoretisch kein Huhn selber schlachten,da das nicht der Norm entspräche, aber hier bei denen knickt die Politik wieder wie mit so vielem ein. Ein Armutszeugnis.
Stimme Ihnen voll und ganz zu, Herr Kremer, aber ich denke, es geht der PS nur zweitrangig um das fleischverarbeitende Gewerbe, und vielmehr darum, eine gewisse Wählerschaft in Brüssel nicht zu brüskieren - das ist dann der Gipfel der Peinlichkeit.
@ Alexander Hezel: Mit Ihrer Vermutung liegen Sie (leider) ganz richtig, Herr Hezel, auch wenn das das offizielle "Narrativ" (Achtung Modewort!) der PS natürlich anders lautet. Gerne würde ich Ihnen noch weitere Infos über das unwürdige Geschacher der vergangenen Tage hinter den Kulissen geben, aber das sprengt die Anzahl der möglichen 150 Anschläge 😉 Nur so viel: ursprünglich planten PS + ECOLO eine freie Abstimmung ihrer Mitglieder in der Umweltkommission. Sicherheitshalber wurden aber die möglichen Kantonisten kurzfristig durch Vertreter*innen ersetzt, die letztlich "auf Linie" abgestimmt haben. In Belgien ticken die Uhren eben etwas anders. Es bleibt spannend bis zur Vollversammlung am 17. Juni.