13 Kommentare

  1. Selbst ohne CD&V gibt es noch zuviele politische Parteien in Belgien, die das Land destabilisieren. Daher sollte man den Bedeutungsverlust der CD&V eher positiv sehen. Je weniger politische Parteien, umso stabiler ist das Land.

  2. Kim Jong-un, Putin und viele weitere autokratische Herrscher werden Ihnen da beipflichten, Herr Scholzen!

  3. Herr Tychon.

    Ich habe nichts von einer kommunistischen Einheitspartei oder dergleichen gesagt. Wie kommen Sie darauf ?

    Ich bevorzuge Stabilität wie im Kongress der USA, die mit 2 Parteien auskommen. Diese 2 Parteien genügen. Die brauchen nicht mehr. Sind so zur Supermacht geworden.

    Zuviele Parteien wie in der Weimarer Republik ebneten Hitler den Weg.

    Die übergroße Anzahl an politischen Parteien in Belgien ist nicht normal. Hat die letzte Regierungsbildung sehr erschwert.

  4. Herr Scholzen,

    ich darf Sie zitieren: “Je weniger politische Parteien, umso stabiler ist das Land.”

    Also besser drei statt fünf, besser zwei statt drei, besser eine als zwei…

    Wie umwerfend die Zwei-Parteien-Demokratie in den USA funktioniert, erkennt man im Augenblick bestens daran, dass der unter Trump mit erzkonservativen Juristen bestückte oberste Gerichtshof gerade plant, die 50 Jahre alte Abtreibungsliberalisierung zu kippen.

    Wer die Parteienvielfalt in Frage stellt, dem ist auch die Vielfalt der Bevölkerung ein Dorn im Auge!

  5. Herr Tychon.

    Dann erklären Sie mir bitte den Zusammenhang zwischen Vielfalt in der Bevölkerung und Parteienvielfalt ? Normalerweise sind alle Bevölkerungsgruppen in einer Volkspartei vertreten.

  6. Das will ich gerne versuchen, Herr Scholzen!

    Sehr vereinfacht dargestellt, fing alles damit an, dass Parteien die Interessen einzelner Gruppen vertraten, also Sozialisten die Arbeitnehmerschaft, Liberale die Unternehmer und Christdemokraten die religiös gesinnten Personen.

    Im weiteren Verlauf setzte sich die Einsicht durch, das “Wahlen in der Mitte gewonnen werden”. Und so wurde dann - tatsächlich oder scheinbar - der Versuch unternommen, Parteiprogramme auszutüfteln, die jedem etwas bieten wollten… und so entstanden die großen Volksparteien.

    Im weiteren Verlauf entstanden dann in Belgien die Regionalisten, zunächst mit Volksunie, Rassemblement wallon oder auch PDB, die erfolgreich einen Teil der Wählerschaft mobilisieren konnten und eine führende Rolle darin spielten, aus dem belgischen Einheitsstaat ein föderales Gebilde zu schaffen, mit allen Vor- und Nachteilen. Warum anschließend der RW von der Bildfläche verschwand, während in Flandern rechtskonservative (N-VA) und rechtsextreme Parteien (Vlaams Blok/Belang) erfolgreich wurden, tja, das wissen wohl nur der Wähler oder die Wählerin…

  7. Herr Scholzen, Ihrer eigenen fachmännischen Erklärung nach müßte Ihre idealisierte Schweiz eine der unstabilsten Staaten Europas sein: Bei Wikipedia findet man eine deutliche Tabelle: 11 Parteien im Nationalrat und parallel dazu in den Kantonsparlamenten, hier mit hunderten Sitzen pro Partei (530 bis 132 bei den ersten 6). Haben Sie hier was von Pöstchenjägern gesagt? Muss ich überhört haben. Es gibt 18 regionale (kantonale) Parteien. Und all diese Parlamentarier müssen lediglich Sätze formulieren, die mit Ja oder nein zu beantworten sind und dann sind sie zu feige eigene (fachkundliche) Entscheidungen zu treffen, und werfen diese dem ungeschulten Volk vor. Ein Musterbeispiel der Demokratie ? Übrigens: die Schweiz hat 8,8 Mio Menschen, Belgien 11,6 Mio.
    Und die 2-Parteienlandschaft in den USA kann kaum noch mit Demokratie umschrieben werden, wenn eine der beiden massive Mittel einsetzt, und es der Unterschicht immer schwieriger macht, wählen zu gehen .... Beschämend
    Überdenken Sie mal Ihr politisches Weltbild

  8. Werte Frau van Straelen.

    Alles richtig was Sie über die Schweiz schreiben.Sie nennen allerdings nicht den entscheidenden Unterschied zwischen Belgien und der Schweiz.In Belgien, genauer in Flandern, gibt es Separatismus.In der Schweiz gibt es das nicht, soweit ich weiß.Laut Wikipedia hat Belgien mit 53 % (2017) eine höhere Staatsquote als die Schweiz mit 34,4 % (2017).Die Schweizer Postenjäger kosten also weniger.Und momentan hat die Schweiz dank dem harten Franken weniger Inflation.

    In Belgien und den USA sind vorwiegend Akademiker in den Parlamenten.Da stellt sich durchaus die Frage nach dem Sinn des aktiven und passiven Wahlrechts.Und dort wie hier wird der Unterschied zwischen Arm und Reich größer und immer mehr können sich medizinische Behandlungen nicht mehr leisten.

    Bildlich gesehen, ist Belgien ein Pulverfass, wo ständig die Lunte brennt und viele Schmarotzer ihr Geld damit verdienen, diese Lunte unter Kontrolle zu halten, um eine Explosion zu verhindern.

  9. in den USA sind nicht Akademiker die Hauptakteure sondern Millardäre, es regiert das Geld, nicht das Volk.

    Ich habe mal eine Hetzbotschaft zu einer Volksabstimmung wegen Burkaverbots in der Schweiz gesehen, die direkt aus einer Nazischmiede hätte kommen können. Auch dort wird es sowas geben, wie in ganz Europa. Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass es dort keine Konflikte der Volksgruppen gibt, die deutschsprachige Schweiz ist extrem ueberrepräsentiert. Die anderen Punkte tun nichts zur Sache in diesem Kommentar, sind ein anderes Thema. Es ging lediglich um Ihre Aussage, dass zu viele Parteien prinzipiell immer destabilisieren, NUR NICHT in der Schweiz? Come on ...

  10. Zum Vergleich: Im Landtag des deutschen Bundeslandes Nordrhein - Westfalen, in dem ich lebe, sitzen Mitglieder von fünf Parteien, dazu wenige Partei- bzw. Fraktoinslose (Gesamtzahl der Mitglieder: 199). Nächsten Sonntag wird der Landtag neu gewählt. Mit der Zweitstimme kann ich eine von 29 (!) Parteien wählen, mit der Erststimme in meinem Wahlkreis einen von acht Kandidaten. Vielleicht sind die Zahlen etwas hoch, zumal sie - anders als in Belgien - keine Mehrsprachigkeit wiederspiegeln müssen. Wie auch immer : Ich bin dankbar, dass ich mich an einer fairen Wahl beteiligen darf. Vielen Menschen auf dieser Erde ist dies verwehrt.

  11. Herr Duikers.

    Was nützt ein Wahlrecht, wenn beispielsweise ein Bundestag zu über 80 Prozent aus Akademikern besteht.Wenn eine Volksvertretung nicht halbwegs ein Spiegelbild der Gesellschaft ist, ist das wenig glaubwürdig.Dann kann man eher von einer Ständeversammmlung sprechen. Und es gibt nirgendwo Bemühungen dies zu ändern.Weder in Belgien, Deutschland oder sonstwo.Da muss sich nicht wundern, wenn Menschen nicht mehr wählen gehen oder extrem wählen.Sowas ebnet Diktaturen den Weg.Die Gefahr eines Putins droht überall.In Frankreich fast passiert, sollte eigentlich die Augen öffnen. Überall im Westen müssen die Regierenden mal die Frage stellen, wie man die Demokratie und Mitbestimmung verbessern könnte.

  12. Werter Herr Scholzen,

    vielleicht habe Sie es noch nicht gemerkt aber Politik ist schon lange kein "Nebenerwerb" mehr. Das bedeutet für den Handwerker entweder sein Handwerk oder seine politische Verantwortung hintanzustellen. Das kann in kommunalen "Freizeitparlamenten" funktionieren, überregional geht es nicht mehr. Auch die Zeit der einfachen Lösungen ist längst vorbei. Jede politische Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen und will daher gut überlegt sein.
    Sie selbst haben einmal geschrieben in verschiedenen (sic) Parteien "Ihr Glück versucht zu haben". Ihre Ideen sind aber nirgends auf fruchtbaren Boden gefallen.
    Finden Sie es nicht an der Zeit einmal Ihre Ideen zu hinterfragen?

  13. Herr Gebser.

    Meine jetzige Meinung ist das Resultat meiner negativen Parteierfahrung.Gab es also noch nicht als ich Mitglied war.

    Die Bevorzugung von Akademikern in der Politik ist eine von vielen Konsequenzen des Neoliberalismus, der besagt, dass nur Akademiker richtige und gute Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen können.Scheint sich aber nicht so richtig bewahrheitet zu haben, sonst hätte es zum Beispiel keine Finanzkrise geben dürfen.Hier will nur eine soziale Klasse unter sich bleiben.Genau wie der Adel im Feudalismus.Der heutige Parteiadel sind Bachelor und Masterinhaber, die was auf sich einbilden und nur ihresgleichen als gleichwertig erachten.