Die zwölf Diplomaten sollen am Sonntagabend mit einem Militär-Airbus von Moskau aus auf den Militärflughafen Melsbroek bei Brüssel gebracht worden sein. Neben den belgischen Diplomaten hätten sich an Bord der Regierungsmaschine auch noch Familienangehörige befunden, hieß es weiter.
Die Repatriierung am 1. Mai sei deutlich vor der von Moskau festgelegten Frist am 3. Mai erfolgt, unterstrich das belgische Außenministerium. Die belgische Botschaft in Moskau bleibe auch offen und werde den Betrieb weiter aufrechterhalten, trotz dieser erzwungenen Reduzierung des Personals.
Russland hatte am 19. April die Ausweisung von 36 belgischen und niederländischen Diplomaten angekündigt als Repressalie auf eine vergleichbare Maßnahme der beiden europäischen Länder. Am 29. März hatte die mittlerweile aus familiären Gründen beurlaubte Außenministerin Sophie Wilmès als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine angekündigt, dass 21 russische Diplomaten Belgien verlassen müssten. Diese waren zu diesem Zeitpunkt in der russischen Botschaft in Brüssel beziehungsweise am russischen Generalkonsulat in Antwerpen tätig. Sie hätten durch ihre Spionagetätigkeiten und Operationen zur Einflussnahme die Sicherheit des Landes gefährdet, so Wilmès zur Begründung.
Boris Schmidt