Alle Polizeizonen des Bezirks seien autorisiert, in solchen Fällen den Führerschein für acht Tage einzuziehen. Zur Begründung erklärte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, dass die Benutzung des Handys am Steuer in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen habe. Eine europäische Studie zeige, dass einer von vier belgischen Autofahrern während des Fahrens Nachrichten lese oder schreibe. Einer von sechs Fahrern nutze bei der Fahrt keine Freisprecheinrichtung. Jeder zehnte Fahrer habe deswegen bereits fast oder tatsächlich einen Unfall gehabt.
Das Institut für Verkehrssicherheit Vias gehe davon aus, dass acht Prozent aller tödlichen Unfälle auf der Straße auf Handynutzung zurückzuführen seien, so die Sprecherin weiter. Nach Schätzungen bedeute das ungefähr 50 Tote pro Jahr plus rund 4.500 Verletzte.
Fahrer, die in den kommenden zwei Monaten mit dem Handy oder einem anderen mobilen Gerät mit Bildschirm während der Fahrt erwischt würden, müssten sich im September vor den zuständigen Polizeigerichten verantworten. Ihnen drohten Geldbußen zwischen 240 und 4.000 Euro und ein Entzug des Führerscheins für eine Dauer zwischen acht Tagen und fünf Jahren, warnte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Man hoffe, auf diese Weise den Autofahrern die möglichen Folgen ihres verkehrsgefährdenden Verhaltens bewusster zu machen.
Boris Schmidt