13 Kommentare

  1. Steuersenkungen und Zuschüsse sind nur kurzzeitig wirkende Maßnahmen die letztlich das Problem nicht lösen. Das Problem ist die „Energiewende“ deren Folgen wir jetzt zu spüren bekommen und die sich auch durch Fiskalische Einzelmaßnahmen nicht wirklich kontrollieren lassen. Erst eine 180° Wende in der Energiepolitik, weg von Illusionen wie Sonnen- und Windstrom, können den Energiemarkt wieder stabilisieren. Die Energiepreisrally ist schon lange vor dem Ukraine Krieg gestartet, dieser wirkt jetzt nur wie ein Brandbeschleuniger, gelegt wurde das Feuer aber lange vorher. Eine Politik die sich weiter an irgendwelche „Klimaziele“ orientiert führt nur zur weiteren Verarmung breiter Bevölkerungsschichten. Aber dieser Erkenntnis verweigert man sich in Politik und Medien. Mal sehen wie lange noch....

  2. Dafür entsorgt Belgien gerade medizinisches Material wie abgelaufen Impfstoffe/ Schutzmasken usw. im Wert von knapp 100 Millionen €
    Da kann man ja auch nicht noch die Steuern senken....

  3. Wer seit dem Ukrainekrieg nicht verstanden hat, dass die Energiewende gescheitert ist, der hat nun wirklich nix kapiert.
    Wer nun noch fordert, noch ein paar Windräder mehr zu bauen, um von russischen Energielieferungen unabhängig zu werden (wie die deutschen Grünen), der hat wohl nicht alle Tassen im Schrank.

  4. Herr Scholzen, ich hoffe, Sie unterstellen mir nicht, nicht alle Tassen im Schrank zu haben, wenn ich Sie nun frage: Was sollen wir denn sonst machen, um von Russland unabhängig zu werden?
    Klar können bestehende Kern- und Kohlekraftwerke noch ein paar Jahre länger in Betrieb bleiben, aber schlussendlich kommt es doch darauf an, mit der unbegrenzt vorhandenen Sonnen- und Windenergie Wasserstoff zu produzieren, der jederzeit zur Verfügung steht (also auch dann, wenn die Sonne gerade nicht scheint).
    Zu diesem Zweck wäre der Bau größerer Solarkraftwerke bspw. in Marokko ebenso notwendig wie die Errichtung weiterer Offshore-Windparks.
    Ersteres ist technisch aufwendig und in der Frühphase sicher nicht billig, mittel- bis langfristig jedoch m.E. alternativlos.

  5. Herr Jusczyk,
    Ich schätze Sie in vielen Ihrer Meinungen, wo man oft genug merkt, dass christliche Theologie eine der Triebfedern Ihres Denkens ist. Denken ist Theorie.
    Kommen wir nun zur Praxis.

    Über das praktische Handeln eines Christenmenschen schreibt der Apostel Paulus "omnia autem probate, quod bonum est tenete", auf deutsch "Prüfet alles, nehmt das Gute".
    Eigentlich wird hier nur das Prinzip "Versuch und Irrtum" beschrieben, eine Grundlage des analytischen Vorgehens über die Funktionsweisen von Systemen.
    Für eine ausreichende Energieversorgung, die unsrige Gesellschaft zum Leben und Überleben braucht, werden die alternativen Energien aber niemals gut genug sein.

    Wenn Sie das verstehen, dann sind Sie ein denkender Prakmatiker, und kein denkender Theoretiker mehr.

  6. Herr Scholzen, den Ausdruck "niemals" würde ich nicht gebrauchen.
    Die Sonne liefert völlig gratis unbegrenzt Energie; wir sind nur zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht in der Lage, sie adäquat zu nutzen und zu speichern. Wenn dieses Problem gelöst werden könnte, wäre das mehr als ein Meilenstein: Es käme einer Revolution gleich!
    Dabei geht es gar nicht nur um ökologische, sondern auch um ökonomische und soziale Aspekte: Wir stehen ja leider vor dem Problem, dass sich die meisten Erdöl- und Erdgasvorkommen in Ländern befinden, in denen die Menschenrechtslage schlichtweg desolat ist. Die dortigen Regime verdienen sich durch uns bis heute eine goldene Nase.
    Ich meine, das sollte endlich ein Ende finden.
    Auf der anderen Seite gibt es in der Sahara riesige ungenutzte Flächen, die für die Stromerzeugung aus Solarenergie genutzt werden könnten.
    Seien Sie sicher, dass ich kein Grüner und erst recht kein Fridays-for-future-Anhänger bin, aber die Argumente für die Solarenergie wirken auf mich einfach überzeugend.

  7. Sehr geehrter Herr Jusczyk, erlauben Sie mir aus Sicht der Technik zu antworten. Ich begrüsse Ihre sachliche Vorgehensweise. Neue Ideen haben die Menschheit immer vorangebracht. Allerdings unterliegt die Umsetzung einer Idee immer der technischen Machbarkeit sowie der Bezahlbarkeit. Natürlich sendet die Sonne immense kostenfreie Strahlungsmengen aus, allerdings ist die Energiewandlung daraus sehr kostenträchtig. Natürlich kann man Wasserstoff als Zwischenspeicher einsetzen, allerdings ist dessen Herstellung prozesstechnisch extrem energieintensiv, 1 kWh H benötigt 5 kWh elektrischer Energie. Die schlechte Leistungsdichte erfordert höchste Verdichtungsdrücke auf 700 bar. Die Verdichterarbeit muss energetisch aufgewendet werden. H diffundiert durch alle Tankmaterialien, ist also flüchtig. Ebenso unterliegt der Stromtransport physikalischen Gesetzen, bedeutet, Saharastrom kommt nur noch zur Hälfte bei uns an. Angedachte Projekte wie "Desertec" sind in der Schublade verschwunden. Sandstürme hatten in kürzester Zeit die Glasoberflächen der Versuchsmodule zerstört. Nur eine offen geführte Diskussion ist hilfreich, eine politischen Zwängen ausgesetzte, kontraproduktiv.

  8. Vielen Dank, Herr Wahl, für die Darstellung der technischen Aspekte.
    Ich Stimme Ihnen voll und ganz zu, dass wir eine offene, sachliche und vor allem ideologiefreie Diskussion benötigen (Letztere vermisse ich vor allem bei Bewegungen wie Fridays-for-future oder Extinction Rebellion).

    Meine Frage ist, ob es technisch gesehen möglich und ökonomisch rentabel wäre, in Nordafrika riesige Felder mit Solarmodulen zu errichten, die Europa über verlustärmere Gleichstromleitungen versorgen, und gleichzeitig in den Alpen oder Pyrenäen neue Pumpspeicherwerke zu errichten, die eine kontinuierliche Stromversorgung gewährleisten?
    Wir benötigen künftig noch viel größere Elektrizitätsmengen als heute, da der gesamte Verkehr auf Elektroantrieb umgestellt werden soll und zumindest angedacht ist, alle Öl- und Gasheizungen durch Wärmepumpen zu ersetzen.
    Man muss kein Experte sein, um sich auszumalen, dass dies zu gewaltigen Herausforderungen führen wird.

  9. Ob mal irgendeiner auf globale Reduzierung des Verbrauchs von Elektrizität kommt, d.h. nicht Verzicht, sondern vor allem Vermeidung massiver Verschwendung, und zwar in allen Industrieländern, nicht zuletzt in den USA. Nein, immer nur neue Ideen, um noch mehr zu verbrauchen. All dies verbraucht erstmal soviel Energie bei der Herstellung, dass es gefühlte (oder echte?) Jahrzente braucht, bis man wieder bei Null ist, also noch nichts gespart hat.

  10. Frau van Straelen,
    So ist das eben mit Rohstoffen: Wenn Sie sie nicht gebrauchen bzw. verbrauchen, dann eben jemand anders.
    Es liegt in der Natur des Menschen, alle Rohstoffe zu nutzen, so lange es sie gibt und es sich lohnt.

  11. @Maria van Straelen: Einsparpotentiale gibt es sicher in unterschiedlichen Bereichen, vor allem bei Privathaushalten, allerdings ändert das m.E. nichts daran, dass künftig mehr Strom benötigt wird, wenn alle PKW und LKW über Elektromotoren verfügen und keine Öl- und Gasheizungen mehr eingebaut werden dürfen.
    Ob zudem Zement- und Stahlwerke in der Lage sind, in großem Umfang Energieeinsparungen vorzunehmen, halte ich für fraglich.
    Wenn wir an einen Punkt kämen, Solarenergie endlich effektiv nutzen zu können, bestünde im Prinzip gar kein Grund mehr zum Stromsparen, denn die Sonne liefert unbegrenzt Energie.
    Das einzig Positive, was sich der derzeitigen geopolitischen Lage abgewinnen lässt, ist die Tatsache, dass jetzt endlich der erforderliche Druck vorhanden ist, die Forschung und Entwicklung im Feld der erneuerbaren Energien voranzutreiben.
    Es lohnt sich inzwischen sogar in wirtschaftlicher Hinsicht, da die Zeit des billigen Gases endgültig vorbei ist.

  12. Wir Industrieländer leben in einer unvorstellbaren Verschwendung von Energie, gerade auch seitens der Industrie. Der Wahn der Elektro-Autos z.B. ist wieder nur eine deutsche Erfindung, der ach so geliebten Autoindustrie weitere Milliarden in die Taschen fliessen zu lassen, nach Abwrackprämie etc. Verkaufen Sie mal in (z.B.) Brüssel e-Autos an Menschen, die in Mehrstockhäusern bis 10-12 und mehr Etagen wohnen. Deren Autos können nicht alle in Tiefgaragen oder genau vor dem Haus parken. Ausserdem verbrauchen gerade diese Autos kostbare Erden (billig aus der "3. Welt" zu beschaffen) und verbrauchen so viel Energie zur Herstellung, dass diese Autos dies in ihrem ganzen Leben nicht wieder einfahren und dann sprechen wir noch nicht von der Verarbeitung des ganzen Batteriemülls, der danach kommt. Genau wie bei der Atomenergie, nach uns die Sündflut. Kontrollierter Umgang mit Resourcen ist der eigentliche Weg, nicht Verschwendung durch immer neue Produkte. Nicht immer nur schneller, weiter, höher ...