Die drei großen Gewerkschaften des Landes wollen mit dem Streik ihre Forderung nach besseren Gehältern für die Angestellten im öffentlichen Nahverkehr unterstreichen. Angesichts der steigenden Preise bei Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs seien deutliche Lohnerhöhungen nötig.
Es ist mit einer großen Beteiligung an den Streikaktionen zu rechnen. Denn alle drei großen Gewerkschaften, sowohl die christliche als auch die sozialistische sowie die liberale Gewerkschaft, haben zum Protest aufgerufen. Deshalb ist davon auszugehen, dass viele Busse, Straßenbahnen und U-Bahnlinien von TEC, De Lijn und Stib am Freitag gar nicht oder wenn nur seltener fahren werden als sonst.
In Brüssel führt der Streik im öffentlichen Transportsektor bereits zu erheblichen Einschränkungen: Nach Angaben der Stib ist von der Metro nur die Linie 1 in Betrieb. Auch bei der Tram fallen viele Linien aus. Im Busverkehr werden nur neun der insgesamt 52 Linien bedient.
Auch die TEC berichtet von einer breiten Streikbeteiligung. Praktisch in allen wallonischen Provinzen fallen viele Busverbindungen aus. Eine Liste der gestrichenen Verbindungen findet man auf der Internetseite der TEC.
In Brüssel wollen die Gewerkschaften außerdem vor dem Sitz des belgischen Unternehmerverbandes FEB im Stadtzentrum protestieren. In vielen Stâdten sind Protestaktionen angekündigt, in der Wallonie unter anderem in Lüttich, Namur und Charleroi. Dort wollen die Demonstranten vor den Sitz von Stromnetzbetreiber Ores ziehen.
Nicht betroffen von dem Streik ist der Eisenbahnverkehr. Die Züge der SNCB sollen am Freitag planmäßig fahren.
Kay Wagner