Von den knapp 31.000 offiziell in Belgien registrierten ukrainischen Flüchtlingen haben nur etwas mehr als 7.000 eine Unterkunft beantragt - nur rund ein Viertel also. Einschränkend muss man sagen, dass sich unter diesen Flüchtlingen 12.000 Minderjährige befinden, die höchstwahrscheinlich in Begleitung von Erwachsenen sind und deshalb wohl herausgerechnet werden müssen, schreibt De Tijd.
Dennoch mag es so aussehen, dass drei Viertel aller Flüchtlinge offensichtlich für sich selbst sorgen. Was nicht heißt, dass sie alleine sind. Ein Teil von ihnen dürfte bei aus der Ukraine stammenden Verwandten oder Freunden untergekommen sein, die sich schon vor dem Krieg in Belgien befanden. Laut De Tijd gibt es ein Netzwerk von rund 5.000 Ukrainern, die sich organisiert haben, um ihren Landsleuten zu helfen. Außerdem gibt es viele Freiwillige, die mitunter sogar persönlich nach Polen gefahren sind, um Ukrainern ihre Hilfe anzubieten und eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen.
Dass tausende Ukrainer sich außerhalb der offiziellen Strukturen bewegen, ist für die Behörden dennoch ein Problem. Man hat im Augenblick keinen Überblick darüber, wie viele Menschen wo einen Antrag auf Sozialleistungen stellen werden. Außerdem können erste Maßnahmen zur Integration der Neuankömmlinge derzeit noch nicht anlaufen.
Roger Pint