Der Kreml spricht von einer ukrainischen Inszenierung. Für die EU und die USA ist es demgegenüber offensichtlich, dass die russische Armee für das Massaker verantwortlich ist. Auch Premier De Croo spricht von Kriegsverbrechen.
"Schreckliche Bilder sehen wir da, eindeutig Kriegsverbrechen, ein fast monströses Verhalten". Klare Worte von Premierminister De Croo am Montagabend in der VRT. Wie viele andere Länder fordert auch Belgien eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle und dass die Schuldigen sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten müssen. "Niemand steht über dem internationalen Recht", sagt De Croo. "Und nicht vergessen: Im Jugoslawienkrieg haben Milosevic und Co auch geglaubt, sie kämen mit ihren Verbrechen davon. Am Ende mussten sie doch abtreten". Er hoffe, dass das am Ende auch Wladimir Putin widerfahren wird.
Daneben fordert auch Belgien weitere Sanktionen gegen Russland. Über den konkreten Inhalt dieses dann fünften Pakets von Strafmaßnahmen wollte sich De Croo nicht äußern. Das werde von den EU-Staaten und der Kommission gemeinsam beschlossen.
EU berät über neue Sanktionen
Die EU berät über neue Sanktionen gegen Russland. Anlass sind die Berichte und Bilder über Gräueltaten aus der ukrainischen Stadt Butscha. Erwartet wird, dass Europa am Mittwoch das fünfte Paket mit Strafmaßnahmen beschließt. Im Fokus steht der Import von russischem Öl und Gas. Finanzminister Vincent Van Peteghem geht davon aus, dass auch in Deutschland, Österreich und Italien, die die größten Abnehmer von russischem Gas sind, die Bereitschaft wächst, Sanktionen zuzustimmen - auch wenn diese vielleicht nicht allumfassend werden.
Roger Pint