Der 63-jährige Fabre wird von mehreren ehemaligen Mitgliedern seines Tanz- und Theaterensembles beschuldigt, seine Machtposition missbraucht, Ensemblemitglieder regelmäßig erniedrigt und junge Frauen zum Sex gezwungen zu haben.
Fabre selbst war nicht im Gericht erschienen. Seine Anwälte zogen für ihre Argumentationen neben den Aussagen von 160 ehemaligen und aktiven Mitgliedern von Fabres Ensemble auch Foto- und Videomaterial hinzu. Vor allem mit diesem Material wollten sie einen Eindruck des künstlerischen Universums vermitteln, in dem sich die Arbeit von Fabre abspielt.
"Da geht es um Grenzüberschreitungen, um Tabubrüche, um viel Körper und auch Sex", sagte sinngemäß Fabres Verteidigung. Alle Mitglieder von Fabres Ensemble hätten das immer gewusst. Viele der Vorwürfe seien einfach aus dem Zusammenhang dieser künstlerischen Arbeit herausgerissen worden.
Fabre habe nie die Absicht gehabt, jemanden zu schaden. "Fabre ist kein Krimineller", sagte seine Anwältin.
Die Staatsanwaltschaft hatte am ersten Prozesstag vor einer Woche drei Jahre Haft für Fabre gefordert. Das Urteil soll am 29. April verkündet werden.
Kay Wagner