Die neuesten Zahlen besagen, dass doch die meisten Studenten aus Flandern ihr Trinkverhalten noch im Griff haben. Das Gleiche gilt für den Konsum von Drogen. Komasaufen und Co. kommen aber weiterhin vor - nämlich bei jedem vierten Studenten monatlich. Und so ist auch der Konsum von Cannabis im letzten Jahr leicht angestiegen.
Was das Trinkverhalten angehe, so waren es 2017 13 Gläser pro Woche, letztes Jahr waren es neun pro Woche. Das geht aus einer Umfrage hervor, an der mehr als 33.000 Studenten für das Flämische Expertisenzentrum für Alkohol und andere Drogen (VAD) teilgenommen haben.
Die Direktorin des Zentrums, Katleen Peleman, sagte in einem Interview, es scheine als bewegten sich die Zahlen derzeit in eine gute Richtung. Aber die Daten seien zum Teil auch irreführend, weil zeitweise die Cafés geschlossen waren. Das habe das Resultat verfälscht, da müsse man aufpassen. Sie vermute nämlich, dass jetzt, wo alles wieder seinen gewohnten Ablauf genommen habe, sogar von einem leichten Anstieg die Rede sein könne. Und vor allen Dingen bei den Studenten, die ein Kot - also eine Studentenbude - haben, werde viel mehr getrunken.
Um es in Zahlen auszudrücken: 25 Prozent der Studenten trinken im Monat so viel, dass von Komasaufen die Rede sein kann. Bei zehn Prozent der männlichen Studenten ist auch von wöchentlichen Komabesäufnissen die Rede. Bei den Frauen sind es nur fünf Prozent.
Beim Cannabiskonsum ist ebenfalls ein Anstieg festzustellen. 2017 waren es z.B. 24 Prozent, die Gras geraucht hatten und das angaben - sicherlich gibt es da noch eine Grauzone. 2021 stieg die Zahl auf 27 Prozent. Das heißt aber noch nicht, dass diese dann auch regelmäßig konsumieren. Man schätzt, dass der wöchentliche Konsum bei "nur" acht Prozent der Studenten der Fall ist.
Ecstasy und Kokain werden offenbar von rund fünf bis acht Prozent der Studenten konsumiert. Genannt wird auch die Nutzung von Medikamenten, die einen beruhigenden Effekt haben. Der Konsum von diesen hat - so vermutet man - mit der Pandemie auch zugenommen.
Auch das generelle Wohlbefinden der Studenten wurde bei der Studie untersucht. Die Ergebnisse hierzu scheinen noch besorgniserregend zu sein - so das Zentrum, das die Untersuchungen gemacht hat. Vier von zehn haben psychische Beschwerden. Es sei wichtig, Präventionsmaßnahmen zu schaffen. So könne und solle auf Dauer die steigende Nutzung von Medikamenten, Alkohol und Drogen reduziert werden.
demorgen/js