Die Lage an der bislang einzigen Registrierungsstelle in Belgien für Flüchtlinge aus der Ukraine hatte schnell gezeigt, dass Handlungsbedarf bestand. Vor den Toren des ehemaligen Krankenhauses Bordet im Brüsseler Stadtzentrum hatten sich seit Freitag lange Schlangen von wartenden Menschen gebildet. Die Zuständigkeit für diese Menschen nach ihrer Registrierung war bislang unklar.
Nach seinem Treffen mit den Ministerpräsidenten am Vormittag stellte Premierminister Alexander De Croo die Ergebnisse in der Kammer vor. Demnach wird die föderale Ebene weiter zuständig sein für den Empfang, die Registrierung - die ab nächster Woche auf dem Heysel Gelände stattfinden soll - und die Verwaltung und Finanzierung der Sozialleistungen.
Die Unterbringung der Flüchtlinge und Eingliederung zum Beispiel der Kinder in Schulen und Kindergärten sollen dann die Regionen übernehmen.
Regionen und föderale Ebene wollen weiter eng zusammenarbeiten bei der Aufnahme der Flüchtlinge. So sollen bald auch Registrierungsstellen in anderen Städten als Brüssel eingerichtet werden.
Mit den Flüchtlingen aus der Ukraine "werden wir mit etwas konfrontiert sein, das wir in den vergangenen Jahrzehnten noch nie erlebt haben in unserem Land", sagte De Croo in der Kammer.
Kay Wagner