Es dürfte jedem klar sein, der jetzt in die Ukraine geht, dass er sich damit in Lebensgefahr begibt - allein schon bei der Fahrt durch das Land und erst recht, wenn man sich der russischen Armee entgegenstellt. Darüber machten sich die ersten Freiwilligen, die am Donnerstag vor der ukrainischen Botschaft in Brüssel auf ihren Transport warteten, auch keine Illusionen. Sie gehen im vollen Bewusstsein los, dass sie im schlimmsten Fall ihr Leben verlieren.
Das flämische Fernsehen war vor Ort und hat ein paar Stimmen gesammelt. Krieg sei nie eine gute Idee, aber es sei eine gute Idee, diejenigen zu stoppen, die ihn wollen, sagte einer der freiwilligen Kämpfer.
Die Gruppe der Männer ist sehr gemischt: Es sind Belgier ohne irgendeine Verbindung zur Ukraine darunter und Belgier mit ukrainischen Wurzeln. Männer, die beim Militär waren und Männer ohne jegliche militärische Ausbildung. Junge Männer und schon etwas reifere Jahrgänge - wirklich sehr unterschiedliche Menschen und entsprechend unterschiedlich ist auch ihre Motivation.
Was sie sicher eint, ist das Empfinden, dass der Überfall von Putins Truppen durch nichts zu rechtfertigen ist - also die Empörung über diese Ungerechtigkeit und das Gefühl, nicht nur zusehen zu wollen. Bei denen, die aus der Ukraine stammen, kommt noch hinzu, dass sie ihr Land vor dem Auslöschen bewahren wollen. Das ist das Ziel von Putin, dass die Ukraine nicht weiter existieren wird, wenn er fertig mit ihr ist.
Was die Freiwilligen nach ihrer Ankunft erwartet
Was sie nach ihrer Ankunft in der Ukraine erwartet, darüber wussten die Freiwilligen selbst auch nicht viel. Die einzige Information, die man ihnen gab, war, dass sie nach ihrer Ankunft eine drei- bis viertägige militärische Ausbildung bekommen sollen.
Es ist aber auch nicht sicher, dass sie sofort in den Kampf geschickt werden sollen. Ein erfahrener Soldat erzählte in Het Laatste Nieuws, dass er bei der ukrainischen Armee als Ausbilder arbeiten will. Ein junger Mann will als Sanitäter arbeiten, weil er das schon viele Jahre in Belgien macht. Die Freiwilligen, die sich der internationalen Truppe anschließen, wollen sich auf sehr unterschiedliche Weise nützlich machen.
Man darf sich in der Tat ohne weiteres einer ausländischen Armee anschließen. Das ist durch das Völkerrecht geregelt.
Man darf sich als Bürger eines Staates einer ausländischen Streitmacht anschließen. Wer das tut, fällt unter den Status des "privileged combattant". Das heißt, sie dürfen für ihr Handeln nicht verfolgt werden, solange sie nicht an Kriegsverbrechen beteiligt sind.
Geraten sie in Gefangenschaft, müssen sie wie Kriegsgefangene behandelt werden. Aber soweit denken die belgischen Freiwilligen nicht. Ihr Ziel lautet: sicher und heil zurückzukommen.
dpa/hln/morgen/vrt/sh
Diese Leute sind willkommenes Kanonenfutter.Hier wird der Idealismus ausgenutzt.Nach nur wenigen Tagen Ausbildung werden diese Leute an die Front geschickt.Das ist einfach nur verantwortungslos. Normalerweise dauert die Ausbildung eines Soldaten mehrere Monate.
Dann wäre auch interessant zu erfahren, was die Leute so pro Monat verdienen und was passiert im Falle von Invalidität oder Tod. Gibt es Renten oder andere Entschädigungen von der Ukraine?
MSE:
Ich frage mich wielange dauert es bis man zum Psychophaten mutiert, oder ist das in die Wiege gelegt?
Verantwortungslos sind leider auch IHRE Kommentare.
Freiwillige bekommen keinen Sold und sind auch nicht versichert. Bei Bezahlung wären sie automatisch Söldner und die sind vom Völkerrecht nicht gedeckt. Die Ukraine hat ausdrücklich um freiwillige und militärisch ausgebildete Kämpfer gebeten eben weil eine lange Ausbildung gar nicht möglich ist.
Herr Chemnitz.
Wieso verantwortungslos ?
Ich laufe dem "mainstream" nicht gedankenlos hinterher. 2 Weltkriege sollten uns gelehrt haben, was Krieg bedeutet. Auch jetzt gilt es, andere Meinungen zu respektieren, denn sonst ist man nicht besser als Putin.
Herr Unger.
Im Text steht, dass in der besagten Gruppe auch nicht ausgebildete mitfahren. Ob und wie bezahlt, wird nicht gesagt.
Bei Wikipedia „Söldner“ steht u.a
„…d. wer weder Staatsangehöriger einer am Konflikt beteiligten Partei ist noch in einem von einer am Konflikt beteiligten Partei kontrollierten Gebiet ansässig ist..“
Laut dieser Definition wären die Leute Söldner.
Erinnert an die internationalen Brigaden des spanischen Bürgerkrieges.
In einem Punkt werden ja alle die gleiche Meinung haben. Wir sind gegen den Krieg! Aber danach gehen die Meinungen weit auseinander. Was machen, wenn man angegriffen wird? Oder was machen, wenn ein Staat innerhalb Europas angegriffen wird? Idealismus kann Dummheit sein, es kann aber auch sein, dass man seine Überzeugung, seine Ideale verteidigt. Alle Ukrainer, die ihre Heimat verteidigen, alle Ukrainer, die nun zurück gehen um ihre Heimat zu verteidigen, alle Freiwilligen aus anderen Ländern, die dorthin gehen um zu helfen und auch die Menschen in Russland, die auf die Straße gehen und demonstrieren, haben meinen größten Respekt ! Ich hätte zu viel Angst um mein Leben... Aber ich bewundere diese Leute und ich wünsche ihnen viel Glück !!!!!
Wikipedia unter dem Stichwort "Söldner":
Kurzdefinition: "Ein Söldner ist eine gegen Bezahlung (Sold) angeworbene, zumeist zeitlich befristet dienende und durch Vertrag gebundene kämpfende Person."
Die längere Ausführung umfasst 6 Punkte, die jeder nachlesen kann.
"Neben dieser juristischen Definition werden umgangssprachlich alle Personen als Söldner bezeichnet, deren Hauptmotivation für die Teilnahme an einem bewaffneten Konflikt das Streben nach persönlichem Gewinn ist, unabhängig von ihrem tatsächlichen rechtlichen Status.
Die Gruppe Wagner, die im Sold Russlandssteht und in Afrika (u.a. Mali) kämpft, ist eine Söldnertruppe. Ebsnso in den Sechzigern die berüchtigte Truppe um Jean Schramme im Kongo.
Zu "Freiwillige" siehe: "70 Menschen aus Belgien wollen in der Ukraine kämpfen - Geht das so einfach?"
(vrtNWS 03.03.22)
Der freiwillige Dienst in einem ausländischen Heer ist nicht strafbar und unter gewissen Bedingungen auch durch das Kriegsrecht gedeckt.
Beide Kategorien sind nicht mit Partisanen gleichzusetzen.
Ja ja, das korrekte Zitieren... Aber wer braucht das schon...
Ein Glück dass es noch Menschen gibt denen der Einsatz für Menschen in Gefahr über ihr eigenes Wohlbefinden geht.zuschauen wie ein Verbrecher ein ganzes Volk auslöscht ist eine andere Sache.Es gibt Erbsenzähler und Menschen die anpacken wo es notwendig ist, die letzteren sind mir lieber.Der letzte Weltkrieg hat gezeigt wie Hirnlos manche Menschen sind.
Herr Schleck.
Der Artikel ist einfach zu ungenau und lässt viele Fragen offen. Wir wissen im Prinzip nicht viel. Nur dass eine bunt gemischte Gruppe in die Ukraine fährt.
Über die Vertragsformalitäten wissen wir nichts. Also Bezahlung, soziale Absicherung, Rente, Invalidität Normalerweise wird so etwas genau geregelt in einem Vertrag wie bei jedem Beschäftigungsverhältnis. Ich glaube nicht, daß die Leute so naiv sind und einfach so ins Unbekannte aufbrechen.